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Software => Software (16-/32-Bit) => Thema gestartet von: TPAU am So 03.05.2020, 19:54:07
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Wie vielleicht bekannt ist (oder auch nicht ;)), ist es mit dem ST möglich Sound auch über den Printer-Port auszugeben.
Das ist eine Art Widerstands-Dekade in einem 25-poligen Stecker untergebracht und mit Audio-Anschlüssen versehen.
Sieht so aus wie im Bild unten.
Schaltbild in Text-Form (!) hier (http://www.atari-wiki.com/index.php/D/A_converter). Den Text markieren, im normalen Windows-Editor kopieren und im ANSI-Format abspeichern.
Sieht etwas komisch aus, aber man kann erahnen was gemeint ist.
Es gab damals eine Abspiel-Routine für AS-Soundsampler Sequenzen, die ich in den meisten meiner Sample-Demos (http://www.pouet.net/groups.php?which=4937) zur Auswahl stellte.
Der Sound klingt zumindest lauter und imho ein Quäntchen "klarer", kann aber auch an der Lautstärke liegen. ;D
Durch Zufall bin ich neulich über ein Game gestolpert, welches auf dem ST (auf dem STE hab ich's noch nicht probiert) am Anfang die Auswahl "Soundchip" oder "Centronics Port" zulässt: Lethal Xcess
Hab mal ein Vergleichs-Video (https://www.youtube.com/watch?v=PdwONRVCxbs) gemacht mit ST-Sound vs. Printer-Port Sound. Über Printer-Port kommt tatsächlich eine andere Menü- und Ingame-"Musik", eher 'ne Drum-Machine, aber trotzdem interessant!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mindestens noch ein weiteres Spiel mit Printer-Port Sound Unterstützung gibt, hab aber keinen Schimmer mehr welches.
Diese "Printer-Port Soundbox" war halt doch sehr selten und wurde entsprechend von kommerzieller Seite kaum unterstützt.
Vielleicht fällt euch noch ein anderes Spiel (oder auch Demo, ausser meinen ^^) ein, welches das Ding unterstützt? :-\
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Leider weis ich keine weiteren Spiele.
Habe das heute zum ersten mal gelesen/gehört. Allerdings habe ich auf dem ST nicht mehr so viel gezockt wie auf dem C64.
Ich kenne nur die Sache mit dem Sound über MIdi, da habe ich mich geärgert das ich nichts hatte um mir das mal anzuhören...
Auf jeden Fall ist der Thread für mich jetzt schon eine Infoperle!
Ich liebe es von solchen Kuriositäten zu erfahren!
*gefällt mir' +1*
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Nun, es gab ja auch noch das „ATARI REPLAY PRO“, sogar heute noch/wieder von O. Gossuin erhältlich („8 Bits Record 12Bits Play“). Wurde das denn von Spielen unterstützt? Mich interessier(t)en daran ja eher die Sampler-Programme (die das können), aber die Qualität vom Replay Pro ist schon deutlich besser als der Yamaha …
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Wings of Death konnte man unter dem Menüpunkt "System Configuration" von "PSG Digital" = normaler Sound auf "EXT Digital" = Externe Sound-Ausgabe durch den Centronics Port, stellen (vom Handbuch wird der "Pro Sound Designer" von EiderSoft als Beispiel genannt).
Könntest Du hiervon vielleicht ebenfalls ein Vergleichsvideo machen?
Auch dürfte es verschiedene MOD-Player geben, die die Soundausgabe auch über den Printer Port erlauben.
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Für Spiele macht das auch nur bedingt Sinn. Es kann ja nur genutzt werden um Mono-Sample-Sound auszugeben und das unter Nutzung von (viel) CPU Zeit. D.h. mehrere Kanäle oder Soundeffekte müssen mühsam von der CPU gemischt und dann auf den Printerport geschrieben werden. Lethal Excess spielt ja auch nur noch die Samples ab und keine Musik oder anderen Effekte mehr. Spannend wäre es, den Sound mit dem PSG Sound zu mischen, dann hätte man 3 Stimmen + einen sauberen Sample-Kanal. Immer noch CPU intensiv natürlich.
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Mich interessier(t)en daran ja eher die Sampler-Programme (die das können), aber die Qualität vom Replay Pro ist schon deutlich besser als der Yamaha …
Der Mini-Sound-Sampler Sample-Star+ (http://www.stcarchiv.de/stc1992/02/sample-star) konnte über den Drucker-Port samplen.
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@Gerry Wings of Death? Eigentlich fast schon naheliegend, da aus der gleichen Ära und teilweise auch die selben Leute (Marc Rosocha u.a.) involviert.
Schaue ich mir mal an, danke für den Tipp! ;)
@eto Ist das nicht so in der Eclipse-Titelmusik am Anfang gemacht worden? Die ist doch quasi identisch zur Yamaha-Soundchip Version über Monitor, also mehrkanalig.
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@TPAU Das ist ein MOD. Über den Druckerport wird das vermutlich sauberer ausgegeben. Aber es braucht halt (grad auf dem normalen ST) recht viel CPU Zeit um das zu mixen. Nochmal mehr als nur Samples "einfach" abspielen
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Nach einem Kommentar bei meinem Lethal Xcess Video (https://www.youtube.com/watch?v=PdwONRVCxbs) hab ich nun auch den Namen des ursprünglichen "Gerätes":
Covox Speech Thing
Damit hab ich jetzt auch das Schaltschema in vernünftiger Form gefunden!
Wer's mal nachbauen möchte... ;D
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...das ist ja wirklich einfach aufgebaut.
Was ich nicht ganz verstehe ist der doppelte Anschluss an dem Stecker. Ist doch laut Schaltplan nur ein Ausgang und Masse vorhanden. Stereo sieht irgendwie anders aus.
Hier ist das ganz gut erklärt:
https://yeokhengmeng.com/2017/01/a-science-project-bringing-the-covox-speech-thing-to-2017/ (https://yeokhengmeng.com/2017/01/a-science-project-bringing-the-covox-speech-thing-to-2017/)
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Du meinst bei meinem Exemplar?
Ist einfach, damit man ein Standard-Cinchkabel anschliessen kann. Intern sind die Buchsen gebrückt.
btw. hab ich das Ding nicht gebaut, ich glaub das ist drinnen auch vergossen!
::)
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...habs mir fast gedacht. Ginge auch ein Anschluss und dann ein Y Kabel.
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Diese Covox Karten habe ich welche für den 8bit Atari gebaut gehabt, hatte ich in jedem meiner 8Bitter drin. Allerdings nicht am Externen port sondern direkt memory mapped bzw. über die PIA angesteuert
Lotharek legt die sogar noch auf
https://lotharek.pl/productdetail.php?id=192
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Wings of Death konnte man unter dem Menüpunkt "System Configuration" von "PSG Digital" = normaler Sound auf "EXT Digital" = Externe Sound-Ausgabe durch den Centronics Port, stellen (vom Handbuch wird der "Pro Sound Designer" von EiderSoft als Beispiel genannt).
Könntest Du hiervon vielleicht ebenfalls ein Vergleichsvideo machen?
Auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen... Guggst du hier! (https://youtu.be/Hs2-Ok4GQZs) ;D
Da die Sound-Auswahl erst im Hauptmenü erfolgt, sind nur die Level-lade- und Ingame-Sounds angepasst.
Auffällig: Es dauert im Printer-Port Modus sehr lange, bis der Level anfängt zu laden! :-\
Ansonsten ähnlich wie Lethal Xcess.
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Cool, vielen Dank! 8) :)
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<besserwissermodus>
Das ist übrigens ein ganz einfacher 2R-R D/A-Wandler. So genannt wegen der Widerstandwerte R. Das gibt's auch in leicht erweiterter Version im DIP-Gehäuse zu kaufen. Ist ein beliebter "Bastlertrick" sich mit ein paar Widerständen einen einfachen D/A-Wandler zu bauen. Einziger Nachteil daran ist eigentlich, dass es kein wirkliches "Audio"-Signal ist, da ein Audiosignal periodisch um 0V (Masse) herum pendelt. In der Einfachversion kann der Wandler aber nur Pegel >= 0V erzeugen, was einem Gleichspannungsoffset entspricht.
</besserwissermodus>
Damit dieser Post doch noch einen Retro-Bezug bekommt: Der Gigatron TTL-Computer erzeugt auf diese Weise seinen kompletten Sound. Dort addiert die Software intern drei 6-bit Audiosignale (Dreieck, Rechteck, usw.) und sendet die obersten vier Bit über ein kleines Widerstandsnetz an die Audiobuchse. Die anderen vier Bit des Out-Registers werden für blinkende LEDs statt der Tonausgabe verwendet, was ich persönlich total blödsinnig finde. :)
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Gigatron TTL-Computer
Einer der Macher, Marcel van Kervinck (https://gigatron.io/), ist gerade kürzlich verstorben.
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Ja, leider. Habe es per Zufall mitbekommen, weil ich mein Kit vor Kurzem zusammengebaut habe. Echt schade. Marcel hat sehr viel Energie in das Projekt reingesteckt.