Autor Thema: Externes CD-Laufwerk nachträglich einschalten  (Gelesen 11609 mal)

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guest2307

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Externes CD-Laufwerk nachträglich einschalten
« am: So 13.12.2009, 20:15:00 »
Hallo,

ich frage mich, ob ich mein externes SCSI-CD-Laufwerk am Falcon nachträglich, also nachdem der Atari gestartet wurde, problemlos einschalten kann. Manchmal fällt mir erst verspätet ein, dass ich doch noch auf eine CD zugreifen möchte. Natürlich müsste man dann z.B. mit HD-Driver den SCSI-Bus neu einscannen, damit das Laufwerk erkannt wird. Das ist mir klar. Aber ich weiß nicht, ob das nachträgliche Einschalten für den Falcon und/oder das Laufwerk gut ist. Was meint Ihr dazu?

Herzliche Grüße

AtFaCT

Offline Arthur

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Re: Externes CD-Laufwerk nachträglich einschalten
« Antwort #1 am: So 13.12.2009, 23:18:42 »
Laut SCSI Spezifikation ist das durchaus erlaubt. Es ist dabei allerdings zu beachten: Wenn vom CD-ROM die Termpower kommt sind Störungen vorprogrammiert. Hier sollte also ein anderes Gerät (eins das immer an ist) als das CD-ROM die Termpower liefern. Da Atari viel gespart hat könnte es passieren das es während einer Kopieraktion zu Datenvelusten kommen könnte, wenn das CD-ROM während der Kopieraktion eingeschaltet wird.

Gruß Arthur
« Letzte Änderung: Mo 14.12.2009, 14:52:46 von Arthur »

guest2307

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Re: Externes CD-Laufwerk nachträglich einschalten
« Antwort #2 am: Mo 14.12.2009, 12:00:37 »
Hallo Arthur,

Du kennst Dich ja wirklich gut aus! Deine Antwort führt bei mir zu weiteren Fragen:

a) Normalerweise sollte ja TermPower vom SCSI-Hostadapter geliefert werden. Ist das beim Falcon auch so? Oder gehört das zu Deiner erwähnten Sparaktion von Atari?

b) Wenn der Falcon TermPower liefert, könnte ich doch TermPower am CD-Laufwerk ausschalten (ich benutze nur ein SCSI-Gerät), was meinst Du? Dann hätte ich nur ein Problem: Wie mache ich das? Von außen kann ich nur die SCSI-ID und die Terminierung einstellen. Wahrscheinlich muss ich das Gehäuse öffnen.

c) Und wenn ich alles so belasse: Gibt es noch andere Komplikationen, mit denen ich rechnen muss? Ich könnte ja das Laufwerk immer dann einschalten, wenn keine Lese-/Schreibzugriffe auf einen Datenträger stattfinden. Aber ist das nachträgliche Einschalten überhaupt gut für die Elektronik des Falcon?

Herzliche Grüße

AtFaCT

Offline Arthur

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Re: Externes CD-Laufwerk nachträglich einschalten
« Antwort #3 am: Mo 14.12.2009, 14:33:16 »
Zu Frage a) kann ich dich auf folgenden Artikel aus der ST-Computer vom 07/99 von Steffen Engel verweisen. Der fett markierte Bereich verwirrt mich aber. Wer bringt hier etwas Licht ins Dunkel?

Zitat
1.4 Terminierung

Das große Zauberwort für den Endanwender ist die Terminierung des SCSI-Busses. Diese Terminatoren sind Abschlußwiderstände, die den SCSI-Bus sauber beenden.

Elektrische Signale ergeben am Ende eines Kabels ein Echo, genauso, wie ein Schallsignal an einer Wand ein Echo ergibt. Dieses Echo muß gedämpft werden, um die Signalqualität auf dem Bus zu erhalten. Dazu werden nun eben die Terminatoren am Busende verwendet, die das Echo bedampfen. Damit ist auch klar, dass die Terminatoren immer am Ende des Kabels sein müssen, egal wo welches Gerät angeschlossen ist. Genauso würden Sie in einem Tonstudio ja auch die Wände be-dämmen und nicht die Dämmittel mitten im Raum aufstellen.

Für die Terminatoren ist aber noch eines wichtig: sie müssen mit Energie versorgt werden, sonst können sie nicht arbeiten. Werfen sie dabei nicht passive und aktive Terminatoren durcheinander, die benötigen beide Energie, sie arbeiten nur mit unterschiedlichen Techniken.

Um nun die Terminatoren zu versorgen, gibt es eine Leitung auf dem SCSI-Bus namens Termpower. Auf dieser Leitung wird eben die Spannung für den Terminator geliefert. Die Spannung darf von jedem Gerät am Bus geliefert werden, aber Initiatioren, also die Geräte, die von sich aus Aktionen auf dem Bus auslösen, sind dazu verpflichtet, Termpower zu liefern.

Damit ist sichergestellt, dass mindestens einer die Spannung versorgt, wenn nur einer anwesend ist, der den Bus benutzen möchte. Eine besonders nette Falle liegt für Atari-Besitzer darin, dass sowohl der Falcon als auch der TT nicht korrekt mit Termpower arbeiten. Der TT liefert an seinem externen SCSI-Port gar keine Termpower, was dazu führt, dass bei externen Geräten mindestens ein externes Gerät eingeschaltet sein und Termpower versorgen muß. Sollte es bei Ihnen trotzdem funktionieren, wenn Sie alle externen Geräte ausgeschaltet haben, so gibt es dafür nur zwei Möglichkeiten: purer Zufall oder Sie besitzen nachgerüstete Termpower. Vernünftige Techniker rüsten nämlich jeden TT, den sie einmal offen vor sich haben, sofort mit Termpower aus, damit dieses Problem beseitigt ist.

Der Falcon legt dagegen eine andere Falle, die aber im allgemeinen für den Anwender nicht so gravierend ist. Der Falcon versorgt zwar Termpower, aber seine Terminatoren sind nicht mit Termpower vom SCSI-Bus verbunden. Ist also der Falcon ausgeschaltet, bekommen die Terminatoren keine Versorgung und funktionieren auch nicht.

Auch das kann man nachrüsten, aber es ist wohl eher selten, da die Probleme auch nicht so relevant sind, denn wer hat schon einen Falcon zusammen mit einem anderen Rechner gemeinsam an einem SCSI-Bus.

Zu b) kann ich dir sagen, das bei einem SCSI-Gerät am Falcon die Termpower eingeschaltet werden sollte (Siehe Artikel fast am Ende). Es macht nichts wenn mehrere Geräte Termpower liefern aber viel wenn keines Termpower liefert.

Zu c) würde ich sagen das bei nur einem SCSI-Gerät keine Probleme durch das nachträgliche einschalten auftreten sollten. SCSI-Kabel aber vor dem Einschalten der Geräte miteinander verbinden.

Gruß Arthur