Meiner Meinung nach ist das kein Einsatzgebiet für einen ATARI.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin genau so ein Fan von den Kisten, wie jeder Andere hier auch. Aber wenn jemand von der Windows/Linux-Welt her kommt und vom Atari Multimedia auf heutigem Niveau erwartet, dann wird er meiner Meinung nach enttäuscht sein. Atari WAR mal führend in Sachen Multimedia.
Und mit 16 Farben willste auch kein DivX-Video schauen.
Linux ist meiner Meinung nach eine sehr gute Wahl. Entweder auf einer standard PC-Hardware oder auf einem Embedded-Board. Ich selbst will auf jeden Fall mal etwas mit dem Efika-Board machen. Für 75,- Dosen Hundefutter klingt das echt interessant.
Aber wieder zurück zum Thema. Wenn Linux zu lange zum Booten braucht, dann liegt das daran, dass eine allgemeine Distribution verwendet wird, welche darauf ausgelegt ist, auf jeder Hardware zu laufen. Im Gegensatz zu Windows prüft Linux bei jedem Hochfahren alle Kernelmodule und checkt ab, welches geladen werden kann und welches nicht. Aus diesem Grund ist es ja auch kein Problem mit einer Linux-Festplatte in einen anderen Rechner umzuziehen. (Selbst schon gemacht). Bei Windows hat das bei mir noch nie geklappt.
Um aber auf den Punkt zu kommen: Der Startvorgang von Linux kann bedeutend beschleunigt werden. Zum Einen sollte man dazu auf jeden Fall seinen Kernel selbst kompilieren. Dabei sollten keine Module kompiliert werden. Alle Module, welche für die entsprechende Hardware benötig werden, sind direkt in den Kernel zu kompilieren. Diese Maßnahme allein beschleunigt den Bootvorgang auf ein Vielfaches!
Dann sollten die Boot-Scripts angepasst werden. Bei Debian-Derivaten gibt es die Ordner /etc/rc.0, /etc/rc.1, ..., welche Links auf die Bootscripte in /etc/init.d enthalten. Die Scripte selbst müssen nicht angepasst werden. Aber wenn eine bestimmte Funktionalität nicht geladen werden muss, dann sind alle Links in den rc.X-Ordnern zu entfernen. Somit beschleunigt sich der Startvorgang wieder ein wenig.
Dann ist darauf zu achten, ob es wirklich der große XFree X-Server sein muss. Es gibt auch abgespeckte X-Server (Namen entfallen mir gerade), welche zwar nicht auf jeder Hardware laufen, dafür aber bedeutend schneller arbeiten. Je nach Software und ev. Benutzer-Kommunikation braucht man vielleicht gar keinen X-Server. Viele graphischen Anwendungen können auch den Kernel-Framebuffer verwenden. (Muss hinzukompiliert werden).
Wenn ein X-Server zum Einsatz kommt, kommt auch eine Desktop-Umgebung zum Einsatz. Muss es dann wirklich KDE oder GNOME sein? Warum nicht auch hier eine abgespeckte Variante à la xfce oder Enlightment? (Hier gibt es viele, kleine aber sehr gute Desktops).
Also nochmal. Linux ist meiner Meinung nach eine sehr gute Wahl. Das System will halt nur ein wenig getuned werden.
Gruß,
Dennis