Moin,
Nachdem (oder obwohl?) ich hier (und woanders) ein wenig über die TF536 im Atari ST gelesen hatte, hab ich es mal gewagt und möchte hier ein wenig berichten.
Gekauft habe ich die ST536 (TF536 ST Edition Rev5) von Exxos.
Sie kommt als zu komplettierender Bausatz, d.h. als teilbestückte Platine (alle SMD Komponenten der Rückseite sind bereits drauf).
Zu ergänzen ist dann:
* Xilinx CPLD XC95144XL-10TQ144C (10ns)
* 2x SDRAM AS4C16M16SA-6TCN
* 4x Buffer SN74CB3T3245PW
* 68030RC50 CPU (bei Amigastore.de gekauft - Frevel, ich weiß ;-) ) nebst Sockel
* EPROM AT27C4096 als PLCC44 für zwei umschaltbare TOS-Versionen (nebst Sockel)
* Ein paar Stiftleisten und Jumper
(fast) alle Details dazu stehen hier
https://exxosforum.co.uk/atari/last/TF536/index.htmIch habe beim ATX ST ja meine ersten wirklichen Erfahrungen im SMD Löten gemacht - von daher hatte ich schon etwas Bammel…
Aber zum Glück gibt es bei mir in der Firma eine HW-Entwicklung und der liebe Kollege hat mich (nach Einweisung) an seinen Lötplatz gelassen.
Mit Profi-Lötstation, feiner Lötspitze und Stereo-Mikroskop ging es dann sogar ganz gut. Qualitätskontrolle vom Kollegen endete mit zwei kleinen Nacharbeiten und einem Lob seinerseits :-)
Und das Beste: die Karte lief sofort.
Die Firmware habe ich mit einem RasPi geflasht
Das EPROM habe ich erst einmal mit dem von Exxos bereitgestellten DualTOS (plain TOS2.06 UK, EmuTOS1.0.1) über meinen TL866II+ programmiert (mehr dazu später).
Eingebaut habe ich die ST536 in einen Mega ST1, welcher mit einer Gigatron RAM-Erweiterung auf 4MB aufgerüstet ist.
Das Netzteil hatte ich schon vor längerer Zeit durch eines von MeanWell ersetzt.
Ich kann es zwar technisch nicht wirklich gut beurteilen (und ich weiß dass die Meinungen dazu auseinander gehen) aber ich habe beim Mega die Pull-Ups an Address- und Datenbus auf 2k2 reduziert, und am DMA-Datenbus (am Floppy-Controller) 10k pull-ups ergänzt. Einige von Exxos’ sog. „Mandatory fixes“ :-)
Nun zur Software-Seite:
Unter EmuTOS wird die CPU und der Speicher erkannt, erste Tests mit Gembench sahen gut aus.
Habe dann aber im Weiteren erstmal mit TOS2.06 weiter getestet.
Exxos stellt zwar ein gepatchtes TOS2.06 (mit 3.06-Anteilen?) zur Verfügung, hier habe ich aber noch Probleme, dass zu brennen…
Also bisher ist das Standard TOS2.06 im Einsatz.
Mit MAPROM.PRG im Auto-Ordner und abgeschalteten Cache am Desktop läuft bisher alles stabil.
Die Ergebnisse von Gembench sind vergleichbar mit anderen, im Netz verfügbaren Ergebnissen.
Mit NVDI5 rennt die Büchse geradezu ;-)
Floppy und der IDE Port funktionieren auch!
Sowohl mit einer mit Ppera-Treiber eingerichteten CF-Karte, als auch mit einer mit der aktuellen HDDriver-Version eingerichteten ist die IDE Schnittstelle bisher stabil und unauffällig.
BTW: zuerst funktionierte IDE Autoboot nicht. Laden von HDDriver über die Floppy klappte allerdings.
Czietz hatte den rettenden Tip: die Karte lief vorher an einer Lightning mit Smartswap, d.h. Byteswap war eingestellt und damit kann das IDE Interface der TF nicht booten. Karte neu und ohne Byteswap partitioniert - bootet und läuft.
Meine UltraSatan am ACSI Port läuft übrigens auch - da hatte ich etwas Bedenken, da es dort etliche negative Berichte zu gibt.
Ob das jetzt an den zusätzlichen bzw. geänderten Pull-Ups liegt, am Chipsatz, oder einfach nur Voodoo ist - keine Ahnung :-)
Anbei einmal ein paar Photos - vor der Bestückung, und fertig eingebaut.
Als nächstes werde ich mal über meine aktuellen Probleme mit dem Brennen der gepatchten TOS Version berichten - evtl hat ja jemand hier ein paar Tips für mich
VG
Michael