Und welche "Schwachstellen von Emulatoren" siehst Du denn beim ST und STE? Bitte konkret benennen, keine Allgemeinplätze.
Sicher alle Überlegungen richtig von Deiner Seite - stelle ich auch nicht in Frage. Schwachstellen von Emulatoren ist Software, die auf einem echten Rechner "ohne Absturz" läuft und den Start auf einem Emulator mit Bomben quittiert.
Beispiel: GFA Artist (wurde von GFA-Systemtechnik programmiert). Über Qualität von Programmen kann man sicher streiten. Sofern man aber ein Programm verwenden möchte, welches nicht mehr nachprogrammiert werden kann, weil es die Firma nicht mehr gibt und und/oder die Source nicht mehr verfügbar sind, betrifft dies alle Programme, die auf einem Emulator nicht laufen, die man aber vielleicht laufen lassen möchte. Gut - kein Programm von vor 30 Jahren ist es wert, diesen Aufwand zu betreiben. Aber ein Argument wäre es auch hinsichtlich Archivierung, Dokumentation oder Rettung alter Software in neuere Zeitalter.
Die Alternative von FPGA oder Ausschlachten alter Systeme ist ein Rebuild der Original-Chips. Ob dies jetzt ein völlig unmögliches Vorhaben ist, stelle ich mal zur Diskussion. Die Leute, die sich einen Moog Synthesizer als Rebuild kaufen (auch wenn das vielleicht weniger als eine Handvoll sind), werden auch ihre Gründe haben, warum Sie sich nicht mit einem Soft-Synth zufrieden geben (der das sicher perfekt kann).
Natürlich ist es unsinnig, kaufmännisch unsinnige Projekte durchzuführen.
Was das Original-TOS angeht. Hat sich jemand schon mal die Mühe gemacht, zu fragen, ob es möglich wäre, dieses zu lizenzieren ?
Der Ansatz Original / Rebuild unterscheidet sich sicherlich in vielerlei Hinsicht.
Die Frage an dieser Stelle ist auch, ob man überhaupt Interesse besitzt (neben Kapital) nach Lösungen zu suchen, um so etwas zu realisieren, oder nach Ausreden- und Argumenten, dies nicht zu tun.
Diejenigen, die nach Möglichkeiten suchen, warum es nicht geht, werden sicher kein Freund einer solchen Lösung. Keine Idee, kann alle begeistern. Aber ich vermute mal, dass es ohne gewisse Begeisterung auch in anderen Retro-Projekten an der Realisierung scheitern würde. Das ist auch eine Frage eines Pioniergeistes.
Reeingeneering von Chips, die es nicht mehr gibt - ist ein Thema. Das hat dann allerdings weniger etwas mit Bedarf zu tun, sondern der Lernfaktor steht hier im Vordergrund.
Natürlich ist mir bekannt, dass Manufacturer in 1000er Stückzahlen kalkulieren. Aber - bei meinem Star LC 10 Color hätte ich einen Hersteller gefunden, mir das passende Farbband noch einmal produziert (was es heute definitiv nicht mehr neuwertig gibt, die s/w Version schon), wenn ich 1000 Leute gefunden hätte, die eins abnehmen ;-)
Ähnlich wie bei einem Buchdruck in Kleinstserie, gibt es auch im Elektronik Manufacturing Prozess heute andere Möglichkeiten, als vor 30 Jahren. Das Prototyping generell sehr schnell sehr kostspielig werden kann, dürfte jedem klar sein. Aber das Beispiel 3D Druck zeigt doch eindrucksvoll, dass man heute Werkstücke realisieren kann, von denen man vor 30 Jahren nur geträumt hätte.
Emu-Tos / Original-Tos - hier mal ein Link zu einer Liste inkompatibler Programme
https://github.com/emutos/emutos/blob/VERSION_1_1/doc/incompatible.txtWenn man das Original haben könnte. Warum sollte dies keine Alternative sein ?