Der NEC V30 ist ein echter Renner, im Vergleich zum 8088. Der 8088 hat nur einen 8-Bit Datenbus und im originalen IBM PC bzw. IBM XT (diverse 515x und 516x Modellnummern) nur 4,77 MHz. Der NEC V30 entspricht aber eher dem 8086, da er zu diesem pinkompatibel ist und somit wie der 8086 einen 16-Bit Datembus hat. Den 8086 gibts mit 8 und 10 Mhz, den V30 mit 8, 10, 12 und sogar 16 MHz, allerdings sind die 12er und 16er sehr schwer zu bekommen. Im Schnitt ist ein V30 um den Faktor 1.3 schneller als ein gleich schnell getakteter 8086. Die Vorteile des V30 gehen aber noch weiter, der unterstützt nämlich einen Teil der 80286 Befehlssatzes und führt Integer-Divisionen etwa gleich schnell wie ein 286er aus, der 8088/8086 macht das schnarchlangsam. Und dann noch, das ist der absolute Burner: Der NEC V30 kennt den Befehlssatz des Intel 8080 (oder Zilog Z80?) und kann so CP/M-Z80 Software ohne Emulation direkt ausführen, was sich manche CP/M-Emulatiren für den PC zunutze machen. Einen Koprozessor hat weder der 8086/88 noch der V20, V30, V40 und V50, beim V20/V30 kann man den Intel 8087 nachrüsten, beim V40/V50 ust das meines Wissens nicht möglich. Der V20 ist übrigens ein etwas schnellerer Ersatz für den 8088, er hat wie dieser nur einen 8 Bit Datenbus, aber sonst alle Vorteile wie der V30 auch gegenüber dem 8086 hat. Der V40 ist ein höher integrierter V20 (also plus Speichercontroller, ISA-Bus-Interface, etc), der V50 ist ein höher integrierter V30. Einen PC mit V50 habe ich noch nie gesehen, mit dem V40 habe ich aber diverse Kisten und auch welche die ich auf V20 und V30 (2x mit 10 Mhz, weitere mit 8 Mhz) aufgerüstet habe, das macht sich durchaus bemerkbar. Allerdings so "flott" wie ein 80286 bei 8 Mhz sind die auch nicht.