Ich habe mir neulich gedacht das ein Proxy für die Atari TOS Computer das darstellen von Webseiten hilfreich unterstützen könnte indem die Bilder auf die Farbtiefe des Clients gleich vom Proxy in 1, 2, 4, 8 Bit gedithert würden so dass, das darstellen der Seiten die Client-CPU entlastet. Da ich bisher mit Proxy-Servern kaum zu tun hatte frage ich mich nun ob es so etwas z.B. als Windows oder Linuxsoftware schon gibt?
Und von der anderen Seite gedacht …
Letztlich lagert man damit ja rechnenintensive Tasks auf eine moderne CPUs aus, die in diesem Fall "unter" dem Proxy läuft. Das ist eine Möglichkeit das Problem "zu wenig Rechenpower für moderne Daten unter den eigenen Finger" zu lösen, und kann im Extremfall dann auf wrp (s.o.) hinauslaufen – dann bleibt für den 68k-Rechner nicht mehr soo viel zu tun. Er verliert mit so einem Proxy auch Intelligenz und Einflussmöglichkeit, er wird letztlich zum dummen Terminal. Das will nicht jeder bzw. es hat auch Nachteile (die Originaldaten liegen dem ST dann nie vor, die hat der Proxy ja entfernt, bspw.)
Der andere Weg als das am Proxy zu machen wäre also, das Konzept des Coprozessors etwas weiterzudenken. So wie der Atari-68000 seine 68881-FPU fragen kann „mach mir mal den Sinus“, oder der Falcon seinen DSP „bieg mir mal die Daten zurecht“, so könnte man einen neuen Coprozessor an einen ST anflanschen. Entweder klassisch richtig gelöst, wie von Motorola vorgesehen, über das universelle Coprozessor-Interface (das ja mitnichten nur FPUs bedienen kann, und Coprozessor muss ja nicht "mathematischer Coprozessor" bedeuten), oder über eigene Wege.
Ob das jetzt am ACSI-Port ist (Supercharger läßt grüßen - nichts anderes ist der 8088 da drin nämlich, wenn man möchte. Nur rockt ein 8088 im Vergleich zum 68k nicht wirklich), oder am Druckerport (so macht man es an der Amiga, wenn man MP3 in Echtzeit hören möchte: an einem MP3-Coprozessor-Dongle am Parallelport die Daten dekodieren lassen), spielt erstmal keine Rolle.
Günstige Coprozessoren gibt es inzwischen ja wie Sand am Meer, entweder roh in Gestalt von Billigst-CPUs oder Embedded-CPU-ICs (selbst ein PIC kann inzwischen 30 MIPS bringen, vs. ~5 MIPS des 68030 im TT), oder mit mehr Leim außenrum in Gestalt eines Raspberry Pi Zero, Orange Pi Zero oder einem VoCore oder VoCore2 (*) o.ä.
Dann kann man so ein Kästchen an den ST andocken (bspw. am ROM- oder IEEE1284-Port), und der ST mit angepaßtem JPEG-Plugin rechnet die Daten nicht selbst, sondern schiebt sie zum Rechenknecht „mach mir mal das JPEG klein“.
Und wer es ganz pervers will, kann beides haben, so ein *Pi Zero kann sowohl Proxy sein, als auch Coprozessor, zur gleichen Zeit :-)
(*)
https://www.indiegogo.com/projects/vocore2-4-coin-sized-linux-computer-with-wifi#/ - den ohne Header bekommt man fast in Stecker eingegossen. Der
NanoPi ist etwas „dicker“, aber immer noch winzig. Kosten tun solche Kistchen nackig 6-15$.