Atari Mega 1 auf 4MB aufrüsten

[Atari99]

Hallo,
ich weiß das ich es mal gelesen habe aber ich finde es nicht  Wenn man einen Atari Mega 1 auf 4MB aufrüsten will, ist zum einen natürlich wichtig die RAM Bausteine (gleicher Hersteller ect.). Aber ich kann mich erinnern , das etwas am Board noch gemacht werden muss. Das Widerstände verändert werden müssen oder dazu. Meine Frage, was muss man noch machen das ein Mega ST1 auf 4MB umgerüstet werden kann.

Besten Dank

[1ST1]

@Lynxman ,<- hat fix und fertige Speichererweiterungen.

Du brauchst nur den alten Speicher still zu legen bzw. auszubauen. Kynxis Erweiterung ersetzt den Speicher komplett. Beim Mega 1 ist es gebau wie beim 1040er, es sind zwei 512 kB Bänke eingelötet, die müssen bei Aufrüstung komplett raus. Und da die Speicherchips im Mega 1 entweder 32 41256 sind, oder 8 414256, ist da auch nix mit einfach Speicher hinzufügen. Die alten Chips können nicht mehr verwendet werden.

[Atari99]

Danke , ich glaube das es ein Mega 2 ist. Das Gehäuse ist ein Mega1 aber das Netzteil ist mit Lüfter. Da wurden schon etwas daran gemacht. Leider zeigt er kein richtiges Bild, daher weiß ich nicht ob der Umbau nicht richtig gemacht worden ist, also fehlt noch was oder hat der Umbau den Rechner kaputt gemacht. Anbei das Bild vom Board.

[Lynxman]

ich weiß das ich es mal gelesen habe aber ich finde es nicht  Wenn man einen Atari Mega 1 auf 4MB aufrüsten will, ist zum einen natürlich wichtig die RAM Bausteine (gleicher Hersteller ect.).

Beim Atari ist das absolut kein Problem. Ich hatte schon 1040er in der Hand die hatten ab Werk 3 verschiedene Hersteller bestückt. Die Lötstellen waren alle Original.
Auch Chargen sind bei den Ataris oft wild gemixt.

Wichtig ist eine Zugriffszeit unter 150ns.*

Das mit den gleichen RAM-Bausteinen ist eine Legende aus der PC-Ecke.

Es gibt keinen vernünftigen Grund warum ein Herstellermix nicht laufen sollte solange die wichtigen Parameter stimmen.

Natürlich ist es "schöner" wenn alle Chips die gleichen sind.

Aber ich kann mich erinnern , das etwas am Board noch gemacht werden muss. Das Widerstände verändert werden müssen oder dazu.

Beim Mega 1 muss 1 Widerstand 33Ohm für das MAD9 Signal eingeplant werden.

Meine Frage, was muss man noch machen das ein Mega ST1 auf 4MB umgerüstet werden kann.

Weg 1: eine 4MB-Erweiterung einbauen. Ich empfehle den alten Speicher auszubauen, dann hat man garantiert keine Sideeffects. Stilllegen geht auch, aber ich mag nicht wenn die Chips unnütz Strom vergeigen.
Weg 2a: falls der Speicher mit SMD-ICs bestückt wurde, kann man diese entfernen und an deren Stelle größere Chips (1Mx4) einlöten und die erwähnte MAD9 von IC zu IC fädeln und über einen 33 Ohm an die MMU Pin 64.
Atari hat diese Verbindung leider nicht vorgesehen.
Weg 2b: wenn der Speicher aus DIL-Bausteinen besteht kann man versuchen die 1Mx4 in DIL zu bekommen. Sehr teuer und extrem selten, hatte selber noch nie welche in der Hand. MAD9 siehe 2a.
Weg 3: Ein PS/2 Simm-Modul einlöten, mit Sockel oder ohne, ist ein aufwendiges gebastel. Wer es mag darf es gerne machen. Hinweis zum alten Speicher siehe 1.

Wie von @1ST1 erwähnt habe ich eine Speichererweiterung für die STs gemacht.
Es sind 17 Lötstellen nötig und die Platine kommt in den Shiftersockel. (Widerstand für MAD9 auf der Platine vorhanden.)

Bilder siehe unten.

Wenn Du willst kann ich sie Dir auch einbauen.
Weiteres am besten per PM.

Und da die Speicherchips im Mega 1 entweder 32 41256

Beim MEGA 1 nie gesehen, aber ich hatte auch vor einem Jahr erst eine Platine vom 1040 in der Hand von der ich >25 Jahre nichts gewusst habe...also möglich ist alles...
Hast Du eine Atari-Nummer von so einem Board, ein Bild, oder einen Schaltplan?

*Atari hat selber auch 150ns eingesetzt (auch AT&T Chips mit 170ns sind bestückt worden!).
Ich habe mal irgendwo gelesen das die ST eine Zugriffszeit von 140ns brauchen. Aus Erfahrung (früher Speichermodulerepariert und einen Profi Speichertester gehabt) weis ich das die Chips alle effektiv schneller sind. Da liegt es nahe zu vermuten das Atari wahrscheinlich aussortierte Chips verwendet hat.
Atari hat damals auch Geld damit verdient das sie Speicher verkauft haben...das ist natürlich wieder eine eigene Geschichte...

[Lynxman]

Danke , ich glaube das es ein Mega 2 ist. Das Gehäuse ist ein Mega1 aber das Netzteil ist mit Lüfter. Da wurden schon etwas daran gemacht. Leider zeigt er kein richtiges Bild, daher weiß ich nicht ob der Umbau nicht richtig gemacht worden ist, also fehlt noch was oder hat der Umbau den Rechner kaputt gemacht. Anbei das Bild vom Board.

Mega 2 der schon auf 4MB aufgerüstet wurde. Anscheinend ein frühes Modell ohne Blitter und ohne Blitterfix.
R71, 72 und 74 sind nachbestückt worden, Wert erkenne ich jetzt nicht, sollte zwischen 33 und 68 Ohm liegen.
Die Speicher sind richtig rum eingesteckt. Soweit so gut.

Lötstellen der Sockel checken und mal die Speicher aus den Sockeln nehmen und dann versuchen was er macht.

[czietz]

*Atari hat selber auch 150ns eingesetzt (auch AT&T Chips mit 170ns sind bestückt worden!).
Ich habe mal irgendwo gelesen das die ST eine Zugriffszeit von 140ns brauchen.

Passend dazu: »the ST’s DRAMs were being thrashed ten or fifteeen nanoseconds under spec (“You have to understand,” said our hardware guys, “DRAMs are really analog devices,” and I’m sure a DRAM designer somewhere felt cold and shivery all of a sudden, and didn’t know why)."«
http://www.dadhacker.com/blog/?p=1383

[Lynxman]

I’m sure a DRAM designer somewhere felt cold and shivery all of a sudden, and didn’t know why

 

[Atari99]

Ich habe den RAM mal entfernt , leider hat sich an den Zustand nichts geändert. Kein FDD Zugriff sowie kein Bild ist schwarz und Außenrahmen weiß. Aber wenn ich mir die Rückseite vom Board so anschaue, dann war das Löten nicht seine Stärke  werde da mal genauer schauen und nachlöten. Wenn man den Resettaster länger oder öfter betätigt dann fährt er gar nicht hoch (Bild ist dann wie als wäre kein Signal am Monitor).

[Lukas Frank]

Ist ja schon ein Mega ST4 Mainboard wie Lynxman schon bemerkte, ein Atari Testmodul wäre jetzt hilfreich ...

[Lynxman]

Bild ist schwarz und Außenrahmen weiß.

Du hast den Rechner an einem Monitor für Low/Mid-Auflösung nehme ich an?

Wenn man den Resettaster länger oder öfter betätigt dann fährt er gar nicht hoch (Bild ist dann wie als wäre kein Signal am Monitor).

Schau mal nach was auf der Halt und der Reset Leitung los ist.
Die Kondis bei der Reset-Beschaltung können einem den Spaß verderben. Bei mir war der Rechner instabil.
Ich habe einfach alle Kondis am Reset-Schaltkreis getauscht und der Spuck hatte ein Ende.

[czietz]

*Atari hat selber auch 150ns eingesetzt (auch AT&T Chips mit 170ns sind bestückt worden!).
Ich habe mal irgendwo gelesen das die ST eine Zugriffszeit von 140ns brauchen.

Passend dazu: »the ST’s DRAMs were being thrashed ten or fifteeen nanoseconds under spec (“You have to understand,” said our hardware guys, “DRAMs are really analog devices,” and I’m sure a DRAM designer somewhere felt cold and shivery all of a sudden, and didn’t know why)."«
http://www.dadhacker.com/blog/?p=1383

Randnotiz: Ich hatte gestern einen (fremden) 1040STF geöffnet und war überrascht darin 70(!) ns DRAMs zu finden. Originalbestückung -- nicht nachträglich umgebaut. Doppelt so schnell wie nötig. Hatte Atari kurzfristig zu viel Geld? 

[Lynxman]

Randnotiz: Ich hatte gestern einen (fremden) 1040STF geöffnet und war überrascht darin 70(!) ns DRAMs zu finden. Originalbestückung -- nicht nachträglich umgebaut. Doppelt so schnell wie nötig. Hatte Atari kurzfristig zu viel Geld? 

Ich habe auch schon 80ns gefunden gehabt.

Zu viel Geld hatten sie nicht, aber zu großen Bedarf und mussten nehmen was verfügbar war.
Es ist damals auch mal eine Fabrik abgebrannt die das Plastik für die Chipgehäuse hergestellt hat.
Und da die Kapazität der Fabrik so groß war gab es einen Engpass bei fast allen ICs, vor allem bei den ICs die nicht auf Lager produziert wurden. Und Speicher wurde damals oft innerhalb weniger Tage verbaut.
Bei manchen ST Boards ist der Datecode von Platine und Speicher sehr nah beieinander und die der anderen Chips deutlich älter. Achte da mal drauf wenn Du einen Atari aufmachst.

Auch interessant ist das Atari in vielen Geräten sehr alte Chips verbaut hat. Ich habe schon einen aus 1982 gesehen und mehrmals 84/85 in Geräten die sonst einen 1989 Datecode auf den Chips haben.
Die Lötstellen waren immer Original.

Ein STE habe ich gesehen der hat einen LS257 original auf Sockel und der Chip ist auch einiges älter als der Rest. Aus meiner Sicht eine klare Sache: die Chips hat Atari nicht bekommen, Sockel eingebaut und dann aus irgendwelchen Quellen Chips organisiert die dort eben einige Zeit auf Lager waren.

Ein Blick in den aktuell auf dem Schreibtisch stehenden MEGA 2 zeigt überall Datecode 90, aber der 74LS11 ist aus 83. Lötstellen Original.