Oder man schaue sich Risc-OS auf dem Acorn Archimedes an. Komplettes grafisches (kooperatives) multitasking fähige Betriebssystem mit grafischer Shell, Textshell und (rasend schnellem) Basic-Interpreter (mit Inline-Assembler) im ROM, inklusive ein paar Grundprogramme (Editor, Pixelgrafik- und Vektorgrafik-Editor und noch ein bischem mehr in einem ROM-Dateisystem. Wenn man eine Systemdiskette beim EInschalten einlegt, oder eine Festplatte entsprechend vorbereitet, werden weitere Systembestandteile von dort nachgeladen. Aber im Grunde kann man den Archi ohne Disk booten und hat schon ein paar Anwendungen und das BASIC parat.
Übrigens beherrscht Risc-OS "Dokumentenorientiertheit", ein Feature was ich mir schon immer gewünscht habe: Jede installierte Anwendung meldet ans OS. welche Dateitypen es bearbeiten kann, und wenn man so eine Datei anklickt, fragt Risc-OS, mit welcher der dafür angemeldeten Anwendungen man das öffnen will. Das geht zwar in TOS und Windows auch, aber nur nach Datei-Endung, bei Risc-OS ist das ein unsichtbares Dateiattribut, und unter Risc-OS können sich für jede Dateiart beliebig viele Anwendungen gleichzeitig registrieren, nicht nur eine. Erst unter Windows 10 gibts auch einen Dialog nach Anklicken einer Datei, der fragt, mit welcher (Metro-)App die Datei geöffnet werden soll, wenn mehrere damit umgehen können. Das konnte der Archi schon 1989.
(Momentan warte ich noch auf ein funktionierendes DIskettenlaufwerk für meinen A410, um dann auch mal die Platte einrichten zu können. Aber mit dem A3000 Tastaturcomputer kann ich jetzt schon ein bischen rumspielen.)