Hardware > Portfolio & Atari PCs
Vorstellung und Hallo
SolderGirl:
Juhu, endlich freigeschaltet!
Hallo erstmal, ich heiße eigentlich Stefanie und habe kürzlich vollkommen unerwartet einen Portfolio bekommen, den jemand als "Elektroschrott" entsorgen wollte.
Als gelernte Elektronikerin und begeisterte Bastlerin war ich gleich begeistert von dem Gerät. Als erstes habe ich gleich mal einen CF-Slot eingebaut, und wollte noch zusätzlich einen alten Flash-Baustein (ehemals PC BIOS) mit einbauen, letzterer wurde jedoch leider nicht korrekt angesprochen. Vermutlich weil der irgendwelche besonderen Kommandosequenzen braucht um den Software-Schreibschutz abzuschalten.
Nachdem ich anfangs ein paar kleine Fehler in der Verdrahtung hatte, hat der CF-Slot auch einwandfrei funktioniert. Soweit, so gut. Anders als in der "offiziellen" Anleitung habe ich aber keinen 74HC138 (Adressdecoder) verwendet, sondern einen 74F133 (NAND-Gate) den ich von einem kaputten 386er Board geerntet habe. Kommt aufs gleiche raus, man braucht nur irgendeinen Chip der mindestens vier Eingänge hat, und genau dann eine Null ausgibt wenn alle vier Eingänge High sind. Ein PIC Chip funktioniert allerdings nicht, ich vermute das der zu lange braucht um selbst zu "booten" und dabei den 80C88 aus dem Takt bringt. Man braucht auch nicht unbedingt einen PCMCIA-Adapter als Spender für den Steckplatz. Ich hab meinen aus einem kaputten USB-Cardreader geerntet.
However, es funktioniert jetzt. Die interne RAM-Disk hab ich auf 8kb runter gestellt, da drauf ist jetzt nurnoch der PofoCF.sys Treiber, die Autoexec.bat und Config.sys, und natürlich die internen Daten des Portfolio. Der Rest liegt alles auf Laufwerk E:
Warum E und nicht D? Weil die erste Partition für Windows sichtbar ist, wenn man die CF-Karte am PC anschließt. Und ich habe irgendwo gelesen das es da wohl zu Problemen kommen kann wenn ein neueres OS mit dem FAT12 Dateisystem nicht richtig klar kommt. Also habe ich alle wichtigen Programme auf E: gelegt, das hat der Portfolio ganz für sich allein, und benutze D eigentlich nur zum Datenaustausch mit dem PC.
Der nächste logische Schritt war dann, das ich auf dem Pofo selbst Programmieren wollte. Aber bei meiner ersten Suche habe ich fast nur Basic-Compiler gefunden, oder abgespeckte Halb-C-Varianten. Nach etwas mehr suchen fand ich dann einen "PCC", der hat auch funktioniert und spricht (fast) normales C, hat allerdings nur eine eingeschränkte Funktionsbibliothek. Nach noch ein bisschen mehr suchen bin ich dann auf http://desmet-c.com/ gestossen, dort gibt es die (inzwischen geopensourceten) Vollversionen des Desmet C Compilers. Und siehe da, man kann vollwertiges ANSI C auf dem Pofo coden. Allerdings braucht die 3.1er Version beim kompilieren so viel Speicher, das sie beim ersten "#include" aussteigt. Die 2.51 dagegen funktioniert einwandfrei. Da ist allerdings ein Bug in der Bibliothek, den ich noch nicht so genau gefunden habe. Jedenfalls habe ich inzwischen angefangen eine C-Bibliothek speziell für den Pofo zu schreiben. Einen Teil der BIOS-Funktionen aus der technischen Referenz habe ich schon implementiert, und auch ein paar andere Aufrufe. Wer Interesse hat kann sich den aktuellen Stand auf GitHub anschauen. Ich habe sogar Batchfiles gebastelt um das ganze zu kompilieren.
So, das wars erstmal als Vorstellung. Ich schreibe jetzt mal weiter, und freue mich darauf bald eine RAM-Erweiterung machen zu können.
Happy Hacking!
neogain:
Hallo und herzlich willkommen :)
jepp, das mit dem Flashbaustein habe ich auch probiert. Ich kann auch von ihm lesen (als Laufwerk A:) Aber wenn ich ihn zusammen verwende mit dem CF Adapter, spuckt er bei einem einfachen DIR Befehl nur Datenmüll aus. Flash alleine ohne CF funktioniert dagegen einwandfrei. Ich gehe mal davon aus, dass du die Adress und Datensignale 1:1 vom Flash mit dem PofoBus verbunden hast. Pin32 sollte an GND mit dran, damit der Pofo weiß, dass es ein Laufwerk A: gibt. Zumindest kannst du so schon mal den Flash ansprechen.
SolderGirl:
Ja, genau so hatte ich das gemacht. Allerdings bekam ich natürlich nur Müll raus, weil auf dem Chip noch irgendein altes PC-Bios drauf war. Und beim Versuch zu formatieren kam immer die Meldung das die "Karte" schreibgeschützt sei. Aus dem Datenblatt des Flash habe ich dann erfahren das man da eine bestimmte Bytesequenz an eine bestimmte Adresse schreiben muß, um den Schreibschutz aufzuheben. Also dachte ich mir, das wird so ohne weiteres nicht funktionieren, und hab den Chip wieder ausgebaut. Ich habe aber auch nicht den AMDxxx-Chip benutzt der oft zitiert wird, sondern einen Winbond 29C020. Davon habe ich inzwischen zwei Stück von alten Mainboards.
Demnächst werde ich den Pofo nochmal komplett zerlegen und die Chips dann beide einbauen. Und ich bin zuversichtlich das ich das irgendwie hinkriege. Allerdings werde ich zusätzlich noch einen programmierten PIC mit an den Bus hängen müssen, um das Bank Switching zu machen. Und um das zu bewerkstelligen brauche ich Pufferbausteine und ein paar Logik-ICs für die Addressierung. Also wird das warten müssen bis ich mal wieder eine Teilebestellung machen kann.
Da kommen dann auch gleich ein paar 128kb-RAMs dazu und ein paar SMD-LEDs. Ich habe noch einiges vor mit dem kleinen ...
neogain:
Ui, würdest du das hier für uns im Forum dokumentieren? Der eine oder andere hier (mich natürlich auch) würde das brennend interessieren. Ich hab es leider Hard- und Softwaretechnisch nicht so :(
zum Thema Ram. Ich habe demnächst vor diesen in den Pofo zu setzen. Das sind dann 512Kb. Hast du auch das Pofowiki gesehen? Da stehen auch noch einige Interessante Sachen drin. Zudem habe ich noch im PDF Format die sogenannte Pofobibel, die könnte ich dir per Mail zukommen lassen.
Wie dem auch sei, fröhliches Basteln ;)
SolderGirl:
Der Chip den du verlinkt hast ist ein SOP-Gehäuse, genau wie die originalen Chips. Ich habe vor die hier zu verwenden: IS62C1024AL-35TL. Die haben ein TSOP-Gehäuse und sind nur halb so dick wie die originalen. Dadurch bringe ich vielleicht alle vier auf der Unterseite der Platine unter, und habe oben mehr Platz für spätere Basteleien.
SRAM-Chips haben fast alle ein kompatibles Pinout, so das ich da keine Probleme sehe. Allerdings ist bei dem Link von dir kein Datenblatt dabei, so das ich es nicht vergleichen kann.
Eigentlich müsste man irgendwie auch noch einen fünften Chip ansprechen können. Da der Portfolio mit zwei Memory extendern auch 640k hat, müsste man das irgendwie auch intern schaffen.
Das PDF würde mich sehr interessieren, da die technische Referenz doch etwas unvollständig ist. Du könntest es mir an tsteffi@gmx.de schicken, dafür wäre ich sehr dankbar.
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