Atari Mega ST1 tot ...

[Lukas Frank]

Habe hier ein Atari Mega ST1 Board original mit IMP Chipsatz, also jeweils 1N4148 am DMA und am Shifter jeweils an der +5V Versorgung. Habe den Chipsatz gegen einen alten Atari getauscht und musste nur an der Shifter +5V Versorgung eine durchtrennte Leiterbahn wiederherstellen. Habe MMU, GLUE, DMA, Shifter und die CPU in einem anderen Board getestet und die Sachen sind in Ordnung. Der Rechner ist ganz Tot, die Resetleitung hat +5V und geht auch auf 0V und wieder hoch wenn ich Reset drücke aber die Haltleitung reagiert garnicht und ist die ganze Zeit 0V. Wenn ich die CPU entferne reagiert das Haltsignal, also ist die Reset Schaltung in Ordnung. Habe leider kein Oszilloskop und nur ein Multimeter. Das Schlimme ist das mit einen Romport Testmodul der Rechner auch vollkommen Tot ist also nichts über die Serielle Schnittstelle ausgibt. Den MFP habe ich auch schon gewechelt ...

Wer hat Ideen was ich noch versuchen kann ...

[Arthur]

Hatte hier mal ein Board wo durch einen riesigen Elko der Reset ewig dauerte...
Hat das Board irgendwelche Modifikationen?
Liegt Spannung überall an den Chips an?
Wieviel Ohm sind zwischen 5Volt und GND am Netzteil Anschluss auf dem Mainboard?

[Lukas Frank]

Das Board war original und unverbastelt. Ich habe die CPU und den MFP gesockelt. Netzteil habe ich keins, ich nutze ein 400W AT Netzteil. Das Netzteil ist in Ordnung, damit läuft ein Mega ST4 Board mit SCSI Platte.

Das Reset Signal kommt sofort nach Drücken vom Reset Knopf und loslassen wieder hoch.

Was ich mal machen kann ist den 32,xxxMhz Hauptquarz auslöten und ich habe noch einen mit 40Mhz. Ich weiss dass, das Funktioniert allerdings geht dann die Tastatur nicht mehr. Für den MFP Quarz habe ich aber keinen Ersatz zum ausprobieren.

[Arthur]

Wieviel Ohm sind zwischen 5Volt und GND am Netzteil-Anschluss auf dem Mainboard gemessen ohne angeschlossenes Netzteil?

[czietz]

Also zieht die CPU wohl /HALT herunter. (Theoretisch denkbar aber unwahrscheinlich wäre noch, dass der Pull-Up-Widerstand an /HALT zu hochohmig geworden ist, um die Leitung mit angeschlossener CPU wieder hochzuziehen.)

Da Du ja sagst, dass die CPU getestet und OK ist. Ich nehme an, dass Du auch das korrekte Anliegen der Betriebsspannung an allen ICs (CPU, GLUE, MMU etc.) überprüft hast. Ein funktionierender MC68000 sollte /HALT nur bei einem doppelten Busfehler ziehen, also wenn beim Abarbeiten eines Busfehlers (aka 2 Bomben) noch ein Busfehler auftritt. Du könntest Dir also mal die Spannung an der /BERR-Leitung der CPU ansehen.

[czietz]

Da Du den Systemtakt im Verdacht hast: Was man probieren kann, um ohne Oszilloskop das grundsätzliche Vorhandensein eines Taktsignals zu testen, ist, die Spannung am CLK-Pin der CPU zu messen. Wenn der Takteingang wie vorgesehen mit 50% Duty Cycle zwischen 0 V und 5 V (naja etwas weniger) hin- und herschaltet, dann ist die vom (viel zu trägen) Multimeter angezeigte gemittelte Gleichspannung dort ca. 5 V / 2.

Falls Du Zugriff auf ein Radio mit Kurzwellenteil ("Weltempfänger") hast, kannst Du auch lauschen, ob Du die 8 MHz und die 16 MHz dort hören kannst.

[1ST1]

Es macht auch Sinn, mal die Chip-Select-Signale der ROM-Bausteine zu belauschen.

[Lukas Frank]

Wieviel Ohm sind zwischen 5Volt und GND am Netzteil-Anschluss auf dem Mainboard gemessen ohne angeschlossenes Netzteil?

380 Ohm immer langsam aufsteigend, kommt wohl von der Prüfspannung vom Multimeter ...

Am CLK Pin der CPU messe ich mit dem Multimeter so um die 2,3V. BERR ist immer high auf 5V mit dem Multimeter aber dafür bräuchte man ein Oszilloskop was ich nicht habe. Radio habe ich nur UKW . Die Widerstände für Reset und Halt sind in Ordnung, einmal Pullup 1K und einmal 4.7K.

[czietz]

Am CLK Pin der CPU messe ich mit dem Multimeter so um die 2,3V.

Das ist zumindest ein starkes Indiz dafür, dass der Takt anliegt.

BERR ist immer high auf 5V mit dem Multimeter aber dafür bräuchte man ein Oszilloskop was ich nicht habe.

Zumindest hättest Du auch ohne Scope gesehen, wenn /BERR durch irgendetwas dauerhaft Low gewesen wäre. Dann wäre die CPU nach dem Reset nämlich direkt ins HALT gegangen.

[Lukas Frank]

Schade das mir das Testkit nicht weiterhilft. Vermute dafür muss die CPU, MMU, GLUE und der MFP laufen ...

[Arthur]

Jumper W2, W3, W4 für die ROMs richtig verbunden?

[czietz]

Ja, mindestens CPU, MMU, GLUE müssen zusammenspielen, damit der Code auf dem Diagnose-Cartridge überhaupt ausgeführt wird.

Das Flussdiagramm im Service Manual sagt übrigens: keine Ausgabe auf der seriellen Schnittstelle -> +5V sind aber da -> 8 MHz Takt ist auch da -> CPU ist angehalten -> GLUE, MMU, CPU tauschen.

Was mir noch einfällt: Alle Verbindungen Platine -> IC-Pins überprüft? Vielleicht kommt irgendein benötigtes Signal einfach nur nicht an einem der ICs an, weil eine Lötstelle oder ein Sockelkontakt schlecht ist.

[Lukas Frank]

Jumper W2, W3, W4 für die ROMs richtig verbunden?

Denke schon, habe TOS 1.02 und 1.04 auf zwei original Proms. W2 und W3 auf 2-3 und W4 ist nicht da also offen ...

Das Flussdiagramm im Service Manual sagt übrigens: keine Ausgabe auf der seriellen Schnittstelle -> +5V sind aber da -> 8 MHz Takt ist auch da -> CPU ist angehalten -> GLUE, MMU, CPU tauschen.

CPU, MMU, GLUE und MFP sind in Ordnung. Kann aber nochmal den Chipsatz tauschen. Habe einige davon ...

Ich prüfe mal nächste Woche genauer alle Verbindungen. Das Halt kommt bestimmt von der GLUE, oder ?

[czietz]

Ich prüfe mal nächste Woche genauer alle Verbindungen. Das Halt kommt bestimmt von der GLUE, oder ?

Direkt können meines Wissens nach nur die CPU selbst und die Reset-Schaltung /HALT auf low ziehen -- und im MegaST Karten am Megabus. Aber indirekt ist GLUE ein sehr guter Kandidat. Wenn z.B. eine der Adressbusleitungen keinen Kontakt hat, denkt der GLUE, dass irgendwelchen ungültigen Speicherbereiche angesprochen werden sollen und meldet einen Bus-Fehler an die CPU. Zwei Bus-Fehler direkt hintereinander führen zum CPU-Halt.

[Lukas Frank]

Habe mal nachgemessen und hatte einen Kurzschluss zwischen A14 und A15. Gesucht und nix gefunden. Als letzte Verzweiflungstat habe ich mal das Lötzinn vom Romport entlötet und siehe da der Kurzschluss war Geschichte. Läuft jetzt wieder der Rechner ...

Da kann ich ja jetzt den Mega ST 1 auf 4MB erweitern mit SMD Ram Bausteinen direkt auf dem Board.

[Lukas Frank]

So habe jetzt das Atari Mega ST1 Board mit Hilfe eines 4MB FPM PS/2 Simm auf 4MB erweitert.

Da ich keine Heißluftstation mein Eigen nenne musste ich alles mit dem Lötkolben auflöten. Teilweise ein wenig schwierig da die Lötpads nicht allzu sehr unter den Ram Bausteinen hervor stehen. Den 33R Widerstand habe ich in die Platine gesetzt, einfach zwei kleine Löcher in das Board gebohrt. Und die Spule habe ich ersetzt gegen eine aus einem defekten (Wasserschaden) 520 Board.

[neogain]

so ein Mega Board mit SMD chips hat was. Gratuliere zu dem Umbau.

[Lukas Frank]

Ja das ist schöner als ein PS/2 Simm anzulöten.

Ist jetzt auf Ebay zu haben ...