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Könnte für ACP wichtig sein: NXP kauft Freescale

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1ST1:
Ein CT60 Falcon ist ja auch emotional was anderes als eine Firebee, da steckt nämlich immer noch originale ATARI Hardware von 1992 drunter. Ohne den Falcon funktioniert der CT60 nicht. Dass in der Firebee ein programmierbarer Chip drin steckt, ist zwar visionär, Intel macht jetzt das selbe, aber es nützt der Firebee nichts, denn seit Jahren scheint es bei der FCPGA-Programmierung der Biene keine Fortschritte zu geben. Wenn ich sowas wie die Firebee haben wollte. würde ich einen aktuellen Mini-PC nehmen, die gibts mittlerweile mit einem Gehäusevolumen kleiner 1 Liter, installiere darauf Windows oder Linux und dann parallel Aranym, Hatari und WinUAE. Dann habe ich einerseits einen ATARI der heutige Fähigkeiten nutzt, einen ATARI der sehr kompatibel zur Originalhardware ist so dass faktisch alle Spiele und Demos aus der guten alten Zeit drauf laufen und noch nen Amiga-Emu. Und nebenbei kann ich mit dem Host-Betriebssystem auch noch Sachen machen, die mit dem Atari und dem Amiga nicht (so) möglich sind. Alles mehr oder weniger in einer etwas größeren Zigarettenschachtel.

Und für das Original-Feeling habe ich alle originalen Modelle im Regal oder auf dem Tisch. ;)

Mathias:
Ich glaube, der wirkliche emotionale Knackpunkt für viele Menschen ist die Hardware die exklusiv für TOS gebaut wurde. Ich denke alleine deshalb stoßen Projekte wie die FireBee auf so reges Interesse.

Ja, womöglich würde es mit einem eigenen Board auf dem Aranym läuft und wo man nie ein Linux zu Gesicht bekommt auch gut funktionieren. Aber momentan ist das einfach keine Alternative. 08/15 PC, Hostsystem booten, dann Hostsystem kennen müssen um den Emulator ordentlich konfigurieren zu können (ich erinnere mich nur an meine Odyssee in Aranym das Netzwerk unter Ubuntu zum Laufen zu bekommen - da sind dann am Ende die Linux- & Atari-Gurus bei einer Party in Tschechien 3 Stunden lang dran gesessen, nachdem ichs selber 1 1/2 Jahre nicht geschafft hab), ... dann gibts auch wieder Inkompatibilitäten (ärgert mich schon bei MagiC Mac, und der 68k-Emulator im Mac OS 9 ist vermutlich der Beste dens gibt!), ... nein das wird so nichts abseits von Gelegenheits-Retro.
Eigene Hardware, auf der auch wirklich TOS aus dem ROM gestartet wird, ist da was ganz Anderes. Das mag nicht für alle Menschen gelten, aber für Viele (inkl.mir selbst) scheint es einen sehr großen Reiz zu haben. Und nein, es ist nicht "Irgendweine GEM Oberfläche" es ist ein original ATARI TOS 4.04 – sogar mit Lizenz. Unterschiedliche Menschen haben natürlich unterschiedliche Anwendungsvorstellungen oder einfach Vorlieben. Daher mag für die Einen ein Emulator wie Hatari das Richtige sein. Die Anderen stehen auf originale Hardware und wieder Andere möchten sich eine Retrokiste wie ein Suska oder MiST hinstellen. Das braucht man auch gar niciht gegeneinander ausspielen oder abwägen – es hat Alles seine Berechtigung denke ich. Und wir sollten uns freuen daß in so vielen Bereichen ´was passiert.

Das Argument mit der Effizienz ist denke ich sowieso nicht zielführend. Würden wir Menschen alles immer nur nach Effizienz entscheiden, dann würde wir in standardisierten Niedrigenergie-Hochhäusern wohnen, nur noch mit Bahn und Schiff herumfahren, und alle einen der 3 Standardcomputer nutzen da es nicht mehr bräuchte, und wir würden allen dazu raten doch lieber Arabisch oder Mandarin zu lernen anstatt Urdu, Sorbisch oder Jiddisch.

Die Abhänggkeit von Entwickllern ist schon richtig. Und ja, zwischen 2004 und 2008 ist wegen fehlender Hardwareentwickler fast aus gewesen. Aber das betrifft alle Nieschenplattformen in allen Bereichen! Auch Aranym hat noch immer keinen DSP meines Wissens nach, und Calamus läuft auch noch nicht damit, ...

Und schließlich glaube ich, daß die ColdFires nicht so schnell verschwinden werden. Wenn man bedenkt daß Freescale – auch heute noch – weiterhin 68ks verkauft, ... und wie lange werden die jetzt schon als "legacy" gelistet?

Und wie mfro gesagt hat, das Konzept der FireBee ist eigentlich genial. Es ist noch so viel damit möglich, da kann dermaßen viel damit angestellt werden. Also ich sehe genug für die nächsten 10 Jahre zu tun ;)

1ST1:
Für mich ist eine TOS-Maschine aus dem Jahr 201x nichts emotionales, weil es mit den sonst so üblichen Systemen aus dem Jahr 201x nicht mithalten kann. Eine TOS-Maschine aus den Jahren 1985 bis 1992, die weckt Emotionen. Und warum denn ein eigenes Board für einen Aranym? Das bedeutet wieder, dass man sich von Chip/Hardware-Lieferanten abhängig macht. Und was die Konfiguration des Ganzen angeht, man kann sowas anständig vorkonfigurieren, Basisbetriebssystem (auf das notwendige reduziert), Netzwerkvoreinstellungen, Aranym, ein darin schon vorkonfiguriertes Basis-GEM/MiNT-System, und dann all das aus einem Image auf das Zielsystem kopieren. Das ist in der PC-Branche täglich Brot, oder glaubt hier jemand ernsthaft, da würden irgendwo 10 Mio fleißige Ameisen sitzen und jeden Fertig-PC der großen Markenhersteller, der irgendwo über die Ladentheke geht, manuell installieren, jeden einzelnen? Wenn das Image erstmal funktioniert, ist das Deployen auf die Zielsysteme nur noch ein Klacks, der bootet per PXE von einem TFTP-Server, klatscht das Image auf die Platte und fertig. Und mal ganz erhlich, von 2004 bis 2008 hat sich nichts getan weil keine Entwickler da waren, aber was hat es seit dem bahnbrechendes gegeben? 2008, das ist jetzt auch schon wieder 7 Jahre her, und immer noch geht der Parallelport nicht. Ja, das Konzept ist genial, sogar Intel wird jetzt anfangen, in seine XEON-Prozessoren FCPGA-Chips mit rein zu bauen, um damit Serverhardware rekonfigurierbar zu machen, aber das ganze nützt der Firebee nichts, weil es eben seit 2004/2008 kaum Fortschritte gab. Das ist schade, aber es ist aus dem was ich so sehen kann, genau so.

Nervengift:
Ich stimme Mathias im Grunde in fast allen Punkten zu.

Es gibt eben Menschen, die wollen mehr oder minder Systeme nativ nutzen. Dazu zähle ich mich auch. Ich will nicht (nur) x86-Standardhardware nutzen. So schön sie auch sein mag. Man gucke nur rüber ins Amigalager und was A-EON dort für eine Arbeit leistet! Hut ab und meine volle Anerkennung! Aktuelle alternative PowerPC basierte Computer, auf denen (nicht nur) Amiga OS 4.x rennt. Verschiedene Linuxdistributionen gibt es auch für deren Kisten und sie haben einen Appstore ins Leben gerufen, der sich ganz gut macht. Meines Erachtens machen sie alles richtig und deren Erfolg beweist auch, dass alternative Hardwareplattformen durchaus ihre Berechtigung haben.

Aber wie schon gesagt, jeder wie er mag und will. Ich z. B. hatte Aranym auch mal runtergeladen, entpackt und gelesen, was ich alles konfigurieren muss. Danach hatte ich's sofort wieder gelöscht. Den Aufwand wollte ich mir nicht machen! >:(

Manche Dinge sind eben Hobby und sollen Spaß machen, Vergnügen bereiten oder was auch immer. Infolgedessen müssen sie tatsächlich nicht sinnvoll sein. Man sehe sich z. B. das MEGA65 Projekt an, was vor kurzem durch die Nachrichten geisterte. ;)


--- Zitat ---Das Argument mit der Effizienz ist denke ich sowieso nicht zielführend.
--- Ende Zitat ---

Oh ja. Das stimmt. Vor kurzem meldete unsere Tageszeitung, dass für Krankenhäuser sich das Kindergebären nicht mehr lohne. Über die Folgen einer solchen Aussage will ich jetzt mal lieber nicht nachdenken, aber der Sprüch mit dem Sägen am eigenen Aste ist nicht weit entfernt. Aber auch ein ganz anderes Thema.

1ST1 stimme ich auch teilweise zu, was den Fortschritt der Firebee angeht. Einerseits ist es fast ein Wunder, dass es die Biene überhaupt gibt und andererseits ist sie jetzt seit ca. vier Jahren in der freien Wildbahn unterwegs und eine ganze Menge Schnittstellen sind noch nicht implementiert. Einiges an wichtiger Software für TOS läuft auf der Biene noch immer nicht. Eine Änderung dieser Sachverhalte ist nicht in Sicht. Ich denke, das ist schon für viele frustrierend. Ich persönlich kann mit leben, denn für mich reicht sie aus so wie sie ist. Über die Gründe warum manche Dinge nicht so schnell gehen, wurde ja schon einiges geschrieben.


--- Zitat ---Und schließlich glaube ich, daß die ColdFires nicht so schnell verschwinden werden. Wenn man bedenkt daß Freescale – auch heute noch – weiterhin 68ks verkauft, ... und wie lange werden die jetzt schon als "legacy" gelistet?
--- Ende Zitat ---

Produzieren sie die Teile eigentlich noch oder verkaufen sie das ab, was sie noch auf Halde haben? ... Letztenendes braucht es wohl auch immer einen großen Kunden. Wenn der zu Freescale sagte, ich brauche 1.000.000 x den MC68000, dann würden die wohl auch machen, wenn sie genügend Gewinn damit machen könnten. ... Bei den Coldfires bin ich da nicht ganz so optimistisch. Wenn ein Laden erstmal verkauft ist, dann wird manches sehr schnell eingestampft und ist auf nimmer Wiedersehen verloren. Aber für die kommenden 10 Jahre, denke/hoffe ich, dass die Biene gebaut werden kann ohne dass die dafür benötigen Teile nicht mehr am Markt verfügbar sind oder nicht ersetzt werden könnten. Kann nur sein, dass viele immer noch nicht die Milan II Katastrophe überstanden haben. :o

Mathias:
Also 1ST1 is verstehe Dich nicht. Du legst Deine Bedürfnisse und Vorstellungen auf alle Atari-interessierten Menschen um (machst also eigentlich das was Dich an Burkhard immer stört) und bewertest darüber das komplette Projekt, … Ich hab´ doch extra geschrieben daß es unterschiedliche Wünsche und Herangehensweisen gibt – und Dir muß die Biene ja auch nicht zusagen, ist doch schön wenn Du auf Originalmaschinen stehst. Ist doch absolut ok wenn die Kiste emotionalnichts auslöst bei Dir. Für Andere ist das halt anders.

Das halbe Posting mit der Konfiguration kapiere ich überhaupt nicht. Ich denke da hast Du mich falsch verstanden, ich hab´ davon geredet daß ich persönlcih am PC die Konfiguration nicht hinbekommen habe, … und ja auch auf der FireBee wird das MiNT nicht händisch auf jedem Rechner installiert ;)

Und dann gibt es noch den Punk mit "was hat es seit dem bahnbrechendes gegeben", …
Ich glaube Du unterschätzt den Impact des Projektes ein wenig. Mir fallen da spontan Dinge wie ein aktueller Browserport, ein topaktuelles Mailprogramm, ca. 20 weitere Neuentwicklungen, 4 aktuelle Entwicklungsumgebungen, rund 100 Neuerscheinungen, USB-Treiber für TOS und MiNT, diverse freigegebene Sourcen, FireBee- MiNT-Setups für Aranym/Falcon/… , usw. usf ein.
Selbst im weiteren Umfeld gibt es Dinge die doch stark vom Projekt beeinflusst wurden wie  neues EasyMiNT, die UTD-Liste, die neue ST-Computer usw. selbst das MiST ist auch aus der Überlegung heraus enstanden daß die FireBee der falsche Weg ist und es eine Retrokiste braucht ;)

Daß manche simplen Dinge der FireBee wie USB-Floppy, Paralellport, MIDI oder PS/2 noch nicht laufen ist natürlich frustrieren. Aber es liegt halt einfach daran, daß Entwickler nur tun worauf sie Lust haben. Ich kann niemanden zu irgendwas zwingen, und gerade bei den "einfachen" Sachen wundert es mich auch extrem, daß es noch niemand extern einfach gemacht hat. Bei VHDL-Dingen ist einfach das Problem daß es tatsächlich zu wenig Menschen gibt die da genug Wissen hätten. Aber wenn ich mir ansehe wie lange der Supervidel gebraucht hat, sind wir als Projekt noch lange im Rahmen denke ich ;) Und außerdem tut Wolfgang Förster alles was ihm möglich ist, neben all den anderen großartigen Atari-Projekten von ihm.

Zu Andreas noch; ich hab keinen Einblick, ob Freescale seit 10 Jahren x Millionen CPUs auf Halde hat, oder wie das genau läuft. Aber die ColdFires sind tw. eben noch "longlife" garantiert.

Die Sache mit den "Appstores" ist meiner Meinung nach gesellschaftspolitisch sehr gefährlich, da sie hauptsächlich der Monopolisierung und Kontrolle durch Konzerne dient. Was sich beispielsweise bei "Always On"-Spielen die letzten Jahre geändert hat ist unglaublich, und eigentlich die schleichende Einführung von geplanter Obsoleszenz bei Digitalen Werken. Eine Riesen-Katastrophe. Sowas werde ich nie unterstützen. Aber das wäre eine Medienphilosophische und -politische Debatte die wir hier jetzt so nicht führen müssen. A-EON geht ja eh auch ein bissl in eine andere Richtung, die recht unterstützenswürdig ist. Ich bin momentan mit Matthias´Atari-Up-TO-Date-Lsite sehr zufrieden und die ordentlich zu pflegen ist durchaus ein gangbarer Weg, solange es an "Manpower" im ACP fehlt.

Wie immer gilt nämlich; wenn wirs nicht selber machen passiert es nicht! :-)

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