Hardware > Firebee
Könnte für ACP wichtig sein: NXP kauft Freescale
mfro:
--- Zitat von: Nervengift am Mo 01.06.2015, 09:04:00 ---...Toll wäre sowas wie ein 68k ST, der mit 2 GHz oder so rennt...
--- Ende Zitat ---
Das kannst Du - zumindest vorläufig - vergessen.
Ein Cyclone III (so, wie er in der Firebee steckt) ist mit den 132 MHz, die er für das Firebee-Videosystem als Taktrate zur Ansteuerung des DDR-Controllers braucht, absolut am Limit. Dabei geht es hier _nur_ um das Videosystem, der Prozessor-Teil wird ja schließlich vom Coldfire übernommen.
Der Cyclone III (in der Firebee-Ausführung) kostet etwa 120€.
Selbst aktuelle "High-End" FPGA's (wie ein Stratix V, beispielsweise) dürften mit einem 68k-Core kaum in den GHz-Bereich vordringen. Ganz abgesehen davon, daß so ein Chip etwa 30000€ kostet...
1ST1:
Was Nervengift schreibt, ich kann zwar die Denkweise nachvollziehen, aber andererseits wiederspricht es sich doch selbst. Eine Firebee sieht nicht aus wie ein ST, weder das Gehäuse, noch die Tastatur, noch die Maus, noch der Monitor. Es erscheint ein GEM-Betriebssystem auf einem aktuellen Monitor und eine Reihe ausgewählter sauber programmierter altbekannter Programme läuft und ich verwende eine aktuelle USB-Tastatur und Maus. Dazwischen hängt ein Blechkasten der tut als ob. Hier in Hardwaregegossen, dort bekomme ich mit Software wie Aranym das selbe hin, nur dass untendrunter was anderes werkelt. Sobald Aranym im Vollbildmodus gestartet ist, gibts keinen optischen Unterschied. Und 2 2GHz schneller ST, auf dem dann das alte Stuntcar-Racer läuft ist schlicht und einfach unspielbar.
Wenn original, dann richtig. Der originale ST, TT oder Falcon ist mehr oder weniger schnell auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich, das ist dann original. Sieht so aus, fühlt sich so an, hört sich so an, riecht so, das ist Original. Hat auch seine alterschwachen Hardwaremacken.
ST-Oldie:
Hi,
ich muß hier ganz klar 1ST1 zustimmen. Das Ergebnis für einen Atari Clone mit aktueller Hardware unterscheidet sich nicht mehr sonderlich von Aranym. Eine eigene Hardware für eine solche Mininische wird immer relativ teuer. Und das Projekt hängt zu sehr davon ab, daß sich Hardwareentwickler finden. Fehlen nicht noch immer VHDL Entwickler für die Firebee? War das Projekt wegen fehlender Hardwareentwickler nicht mal vor dem Aus? Außerdem ist es ja anscheinend auch nicht möglich, die Entwicklungen für die 68k Plattformen (Atari, Amiga, Mac) zu bündeln und einen Clone für alle anzubieten. Das würde immerhin die Nische vergrößern.
Selbst Apple hat zweimal die Hardwareplattform gewechselt und alte Softwar ein einer Emulation laufen lassen.
Für die Software finden sich eher Entwickler und das Projekt läßt sich schnell auf neuer Hardware zum Laufen bringen. Und eine aktuelle PC Hardware, die mit Aranym schneller als die Firebee ist, bekommt man für weniger Geld als die Firebee.
Auch wenn es sich schön anfühlt, eine eigene Hardwareplattform für die Nische zu haben. Meiner Meinung nach überwiegen die Nachteile.
Tschüß
Michael
mfro:
--- Zitat von: ST-Oldie am Di 02.06.2015, 21:49:20 ---Auch wenn es sich schön anfühlt, eine eigene Hardwareplattform für die Nische zu haben. Meiner Meinung nach überwiegen die Nachteile.
--- Ende Zitat ---
Und dem muß ich nun entschieden widersprechen: wenn man "nur" einen schnellen Atari-Clone haben will, sind Emulatoren wie Aranym sicher eine brauchbare Lösung. Ich nutze Hatari oder Aranym selbst, um meine am PC entstandenen gelegentlichen Code-Ergüsse zu testen.
Die Firebee ist aber etwas ganz anderes. Ein Prozessor, der nicht nur so tut, als ob er ein 68k wäre, sondern tatsächlich einer ist, aber so schnell, wie man sich das niemals erträumt hätte (ich zumindest nicht).
Dazu ein FPGA, mit dem man sich so ziemlich alles in Hardware denkbare mal eben selbst zusammenbasteln kann. Wenn man's kann, natürlich.
Ein Konzept, daß erstens (erstaunlicherweise) funktioniert und zweitens nach meiner Kenntnis immer noch weitgehend einzigartig ist. Für dich vielleicht Blödsinn, aber ich bin ziemlich sicher, daß ich mich damit noch als Rentner beschäftige. Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos.
Übrigens habe ich nix von dieser Liebeserklärung. Ich bin nur ein Fan.
MJaap:
Die Firebee ist der einzige Desktop-Rechner mit Coldfire-CPU, diese steht wiederum in der Tradition der 68k -Chips. Also insofern sehe ich sie in der Tradition der Atari-Computer. Es ist ein Computer, der nur für die Ausführung von TOS/GEM-Programmen gebaut wurde und die Leistungsreserven, die das System bietet, wurden meiner Meinung nach noch nicht ausgeschöpft. Die technologische Einzigartigkeit macht sie interessant. Außerdem kannst du eine Atari-Tastatur und -Maus an die Biene anschließen.
Aranym-Live-CDs gibt es schon seit Jahren, wer will, kann sich also einen superschnellen Atari-Clone zusammenstellen. Aber so praktisch Aranym auch ist - Software teste ich z.B. gerne unter Aranym -, inspiriert hat der Emulator Entwickler nie. Wo ist die Software, die einen virtuellen 1 GHz Atari ausreizt? Retro Computing ist eben auch etwas emotionales, deshalb gibt es auch heute noch Programmierer, die für einen CT60-Falcon entwickeln. Eine Firebee, die nur ein x86-PC mit Aranym ist, würde weder die verbliebenenen Atari-Programmierer reizen, noch neue Entwickler anziehen. Das gesamte Firebee-Projekt wäre dann obsolet.
Apple hatte zwar die Hardware-Plattform gewechselt, aber die x86-Macs sind immer noch unverkennbar Apple - nicht nur wegen dem Betriebssystem, sondern auch von der Verarbeitung und dem Design. Im Retro-Bereich gibt es zur Zeit das Mega 65 Projekt. Eigentlich ist das "nur" ein weiterer FPGA-Computer, aber eben im Gehäuse des legendären C65. Hier ist es also das Design, was begeistert.
Deshalb meine These: Wer auf eine Mainstream-Plattform (x86, ARM) wechselt, muss durch andere Faktoren für Begeisterung sorgen, dem Käufer also vermitteln, etwas besonderes zu bekommen. Eine x86-Firebee im Microbox- oder Pyramiden-Design (obwohl - letzteres gab es schon ;)) würde mir gefallen, aber außergewöhnliches Design ist eben auch teuer.
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