Hardware > Firebee

Was sollte bei einer neuen Firebee-Auflage evtl geändert bzw verbessert werden?

<< < (19/24) > >>

Mathias:
Angelika, wenn Du auch noch einen Platz für einen externen Zugang zur CF-Karte herzauberst (ohne das Board zu vergrößern), ... ;)
Im Ernst, das geht sich ja nicht aus, wenn Du das Board mal genau betrachtest. Und eigentlich ist ja die SD-Karte als Wechselmedium gedacht. Und wenns Dir wirklich super-wichtig ist, es gibt auch Leute die am 2. IDE-Bus CF-Karten laufen haben, die kann man dann überall hinlegen.

Partitionieren geht leider noch nicht mit Boardmitteln. Da braucht es noch externe Programme und Rechner.

guest3646:
Ich hatte auch einen Atari. Einen MegaST mit 4MB und ein Viking 19'' Monitor.
Bis auf "StarGlider" und "The Pawn" habe ich nie auf einem ST gespielt - sondern
"nur" gearbeitet: Sei es mit OS9/68000 oder RTOS/PEARL oder was mein gesamtes
IT-Leben danach geprägt hat: Smalltalk-80 unter 1280x1024 monochrom - das hat
einfach alles getilt ....

Seit 24 Jahren habe ich dann nichts mehr mit dem ST gemacht aber mit zunehmenden
Alter schaut man zurück und worauf schaut man zurück: auf den Atari ST und andere
ältere System. Noch einmal einen zulegen ? Was kostet es ?

Nun ja all diese Systeme haben das gleiche Problem: OS/2 oder eComStation, RiscOS,
GEM, DOS. Die Hoch-Zeit ist vorbei und man sucht sich sein Plätzchen.

Dabei fällt mir vor allem ein System auf: RaspberryPI. Ein eigentlich underpowered
System - das aber das Herz der Leute erreicht. Warum eigentlich ...

Es ist billig. Das scheint mir wichtig zu sein. Geht das Ding kaputt, dann wird
einfach ein neues bestellt - und man kann sicher sein, dass man ein neues System
bekommt. Das System hat seine (technischen) Schwächen - das ärgert alle, ABER es
nehmen alle in Kauf.

Linux ist da mit GUI, viel Software - aber unglaublich langsam. Aber das scheint
auch keinen mehr zu stören. LibreOffice ist da, man kann drucken, man kann ins
Internet gehen und kann viel damit machen. Der geniale Einfall ist die GPIO Leiste,
die einfach unglaublich viele Menschen motiviert - einfach, aber es geht.
Bücher erscheinen.

Wer würde es wagen, mit einer Firebee zu basteln ? Wenn die kaputt geht, dann sind
mindestens €600 im Eimer - und man bekommt eventuell keine mehr nach. Also lässt
man das lieber und nimmt einen Pi. Wenn der kaputt geht ... (s.o.).

Der Pi liefert (unter Linux) alle Programmiersprachen mit. Also bietet er einen
einfachen Einstieg für alle Programmierer.

Interessanter ist dann der Blick auf RiscOS unter dem Pi. Ein System mit guter
Geschwindigkeit unter dem Pi, aber mit einer immer kleiner werdenden Community.

Diese Community wurde komplett überlaufen von dem Interesse und sie ähnelt der
Atari-ST Community: Primär alte Software, wenige neue Entwicklung - halt eine
ältere Community. Aber mit einigen interessanten Aspekten:

* das Betriebssystem ist OpenSource
* man hat nun eine SD herausgebracht, in der man zu Sonderpreisen Software   
  raufgepackt hat, die nur unter RiscOS unter dem Pi arbeitet. Man hat also
  alle Softwarehersteller irgendwie hinter sich bekommen.
* man liefert ein SDK ebenfalls zu einem Sonderpreis auf SD inklusiver der
  Dokumentation bzgl. Programmierung .
 
Auch hier gibt es Druckprobleme, Netzwerkprobleme ... aber nach einer langen
Zeit scheint man das mit der aktuellen Software langsam in den Griff
zu bekommen. Aber mit den Programmiersprachen unter RiscOS ist das so ein
Problem: eigentlich nur C (wenn man vom alten BBC-BASIC) absieht. Hier
fehlt klar eine einfache Sprache, die nur mit einem Editor auskommt. Hier
redet auch keiner mehr von kommerzieller Nutzung.

Dann noch eComStation: geschlossene Software mit kleiner Community. Primär
immer noch kommerzielle Nutzung. Aber nun mit Mozilla Firefox, Thunderbird
und OpenOffice. Man kann also mit dem System auch arbeiten.

Was würde ich mir von einem Atari-ST System wünschen ?

Wenn ich nur alte Software ablaufen lassen will, dann reicht mir der MiST
für €210. Die Firebee kostet immerhin praktisch immer noch das vierfache
davon.

Mit der Viking-Emulation der MiST könnte ich zumindestens das System
bekommen, dass ich noch Ende der 80ziger Jahre aktiv nutzte.

Ich würde daher eher für eine Neuauflage der Firebee nach altem Muster
plädieren: zuviele Teile sind noch nicht genutzt oder funktionieren noch
nicht sicher genug. Die Neuauflage sollte daher zwei Punkte erfüllen:

-> es gibt sie noch, man kann sie kaufen
-> die erste und zweite Auflage soll nur ein Ziel erfüllen:
    -> ein letztes natives 68K System für reine GEM Programmierung
      bzw. Konsolenanwendung anzubieten
   -> Subsysteme weiter entwickeln

Eine dritte Auflage der Firebee sollte günstiger werden. Raus mit
allen Sachen, die nicht notwendig sind:

-> ACSI/SCSI-Schnittstelle
-> ST-Tastatur
-> ST/TT Floppy

Was ich beibehalten würde: RS-232, IDE, Midi, Printer.

Den Bastelaspekt würde ich mit einem verbesserten Support für den ROM-Port
und dem Extension-Socket stärker hervorheben. Einen interessanten Aspekt
fände ich die Aufnahme von Arduino-Interfaces  - wie man ihn jetzt erstmals
bei den FPGA-Herstellern finden kann (Altera). Wegen dem Bastelaspekt
würde ich auch den Centronics- und den RS-232 port lassen. Genial einfache
Interfaces. Allerdings sollte es so abgesichert sein, dass man die Firebee
nicht zerstören kann - vielleicht wäre es billiger einen Pi
davorzuschalten :-)

Grafische Auflösungen wie HD halte ich für unbedingt wünschenswert.

Kann man den Extension-Port hardwaretechnisch dem Extension-Port des
RaspberryPI nachempfinden ?

Man sollte versuchen, 1-2 Softwareprodukte aktuell auf der Firebee zu
halten oder lauffähig zu halten:

 -> Cubase
 -> Papyrus
 -> Calamus
 
 Man sollte eine SD-Card verkaufen, die zumindestens alle notwendigen Tools
 und Doku beinhaltet, um ST-Software erstellen zu können mit aktueller
 Dokumentation etc. Eine Entwickler-SD sozusagen. Auch mit sehr einfachen
 Programmiersystemen wie BASIC, Python oder so etwas.
 
 Und eine entsprechende Applikations-SD - eine Sammlung von einigen Anwendungen,
 die heute noch funktionieren und sinnvoll sind.
 
 Aber wie gesagt: ich habe seit 24 Jahren keinen Atari mehr angefasst, aber
 eine Firebee hätte ich fast zu Weihnachen mir gekauft - aber es gab sie nicht.
 Daher habe ich mir eine MiST bestellt und dann geht es wieder langsam los.
 
 Aber eine Firebee fände ich immer noch toll.
 
 Aber es sind noch viele, viele Fragen bei mir offen:
 
 - wo finde ich Quelltexte aller Systeme (FPGA) ?
 - bis auf FireTos sollte doch alles offen sein ?
 - wo finde ich die Dokumentation ?
 - welche Compiler/Interpreter soll man nutzen ?
 - es fehlt an Doku bzgl. Programmierung
 - welche besonderen Features des Chips werden eigentlich genutzt ?


Mathias:
Sehr interessantes Posting! Danke dafür.


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 ---Eine dritte Auflage der Firebee sollte günstiger werden. Raus mit
allen Sachen, die nicht notwendig sind:
--- Ende Zitat ---
Ich möchte nochmal darauf hinweisen, daß alle Anschlüsse gemeinsam - wir sprechen von MIDI, ACSI, Floppy, Paralell, 2 x Seriell, ROM-Port, SCSI, Atari Tastaur/Maus, Game-Port, PS/2 gerade mal 50 Euro am Preis des Boards ausmachen. Es ist also relativ sinnlos sie wegzulassen, zumal es auch meißt nur PIN Header sind (dazu unten mehr).

In Kleinserien bekommt man ein so komplexes Board leider nicht wirklich billiger.


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 ---Den Bastelaspekt würde ich mit einem verbesserten Support für den ROM-Port
und dem Extension-Socket stärker hervorheben.
--- Ende Zitat ---
Der Bastelaspekt wäre ja noch viel genialer, da die ganzen PIN-Header ja als alles funktionieren können das im FPGA konfigurierbar ist. Beispielsweise könnte ACSI auch als Falcon DSP-Port dienen, oder SCSI als zusätzliche I/Os usw.
Und das alles auch während dem Betrieb umkonfigurierbar, ... ;)


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 ---Grafische Auflösungen wie HD halte ich für unbedingt wünschenswert.
--- Ende Zitat ---
Geht schon derzeit problemlos. Scrolling ist halt für heutige Ansprüche schnarch langsam, was ein FPGA Entwickler aber ändern könnte.


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 ---Man sollte versuchen, 1-2 Softwareprodukte aktuell auf der Firebee zu
halten oder lauffähig zu halten:

 -> Cubase
 -> Papyrus
 -> Calamus
--- Ende Zitat ---

 Papyrus läuft problemlos, Calamus will Ulf jetzt 2015 nochmal angehen hat er gesagt (nachdem viele Anfragen zur Lauffähigkeit auf der FireBee gekommen sind, schätze ich) und Cubase ist ein Sorgenkind, da etliches am System vorbei passiert, direkt auf Hardwareadresse zugegriffen wird, oder auch nur niedrige Auflösungen möglich sind.



--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 --- Man sollte eine SD-Card verkaufen, die zumindestens alle notwendigen Tools
 und Doku beinhaltet, um ST-Software erstellen zu können mit aktueller
 Dokumentation etc. Eine Entwickler-SD sozusagen. Auch mit sehr einfachen
 Programmiersystemen wie BASIC, Python oder so etwas.
--- Ende Zitat ---
Ja, das hast Du vollkommen recht. So ein Entwickler-Paket war auch schon lange angedacht, ist aber mangels manpower nie umgesetzt worden.
Wenigstens gibt es im offiziellen MiNT-Setup ein Entwicklungspaket mit dem sofort losprogrammiert werden kann!
 


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 --- Und eine entsprechende Applikations-SD - eine Sammlung von einigen Anwendungen,
 die heute noch funktionieren und sinnvoll sind.
--- Ende Zitat ---
Auch das ist als Addon zum MiNT-setup schon länger angedacht. Womöglich wird es aber auch "nur" ein gutes Verzeichnis auf der Homepage, ...
 
 
--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 --- - wo finde ich Quelltexte aller Systeme (FPGA) ?
--- Ende Zitat ---
http://atariforge.org/gf/project/firebee/


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 --- - bis auf FireTos sollte doch alles offen sein ?
--- Ende Zitat ---
Ja genau.


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 --- - wo finde ich die Dokumentation ?
--- Ende Zitat ---
In den Hirnen der jeweiligen Entwickler, die oftmals sehr Dokumentationsunwillig sind. Angelika z.B: verzweifelt daran ja auch schon. Es gibt zwar einiges an Info, aber das muß man sich mühsam zusammenklauben. Was genau hättest Du gerne?


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 --- - welche Compiler/Interpreter soll man nutzen ?
--- Ende Zitat ---
Du kannst GCC, AHCC, vbcc oder GFA-Basic nutzen derzeit.


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 --- - es fehlt an Doku bzgl. Programmierung
--- Ende Zitat ---
Ja.


--- Zitat von: parc_de am Di 30.12.2014, 20:07:45 --- - welche besonderen Features des Chips werden eigentlich genutzt ?

--- Ende Zitat ---
Welcher Chip? Ich verstehe die Frage nicht.

guest3646:

--- Zitat von: Mathias am Do 01.01.2015, 22:13:51 ---Welcher Chip? Ich verstehe die Frage nicht.

--- Ende Zitat ---

Ich meinte die Teile auf der Coldfire: DMA-Einheit auf dem Coldfire und die Timer und die anderen Sachen halt auf dem Chip.

Wie sieht es eigentlich mit der Verfügbarkeit des Coldfire-Prozessors aus ? Sind die bereits abgekündigt und wenn ja: wie lange bekommt man dann noch diese Chips ? Wenn es diese nicht mehr geben sollte, bliebe wohl in der Tat nur noch FPGA übrig ....

Marten

mfro:

--- Zitat von: parc_de am Do 01.01.2015, 22:47:59 ---
--- Zitat von: Mathias am Do 01.01.2015, 22:13:51 ---Welcher Chip? Ich verstehe die Frage nicht.

--- Ende Zitat ---

Ich meinte die Teile auf der Coldfire: DMA-Einheit auf dem Coldfire und die Timer und die anderen Sachen halt auf dem Chip.

Wie sieht es eigentlich mit der Verfügbarkeit des Coldfire-Prozessors aus ? Sind die bereits abgekündigt und wenn ja: wie lange bekommt man dann noch diese Chips ? Wenn es diese nicht mehr geben sollte, bliebe wohl in der Tat nur noch FPGA übrig ....

Marten

--- Ende Zitat ---

Der Coldfire-Microcontroller hat "on-chip" eine 16-Kanal-DMA-Einheit, zwei Netzwerkinterfaces, vier serielle Ports, einen Interrupt-Controller, eine EMAC "DSP"-Einheit (so ähnlich wie "AltiVec" beim PPC), vierkanaliges SPI, ein PCI-Interface, zwei "Slice"-Timer, vier "General Purpose"-Timer, nochmal "ne Hand voll" COMM Timer, ein USB-Slave-Interface, drei schlelle SRAMS und ein i2c-Interface.

Wenn ich nichts vergessen habe.

Fast alle der "spezialisierten" Anschlüsse können auch als "normale" I/O-Ports verwendet werden.

Benutzt wird davon heute von allem ein bißchen was, außer dem EMAC (soweit ich weiß, gibt's noch kein Programm, das den wirklich nutzt).

Zum Experimentieren ist aber noch mehr als genug übrig...

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln