Reinigung Tastatur Atari Mega ST

[chemograph]

Hallo Atarianer,
ich bin über die Bucht an eine solche Tastatur gekommen. Bisher hatte ich an meinem Mega ST 4 eine TT-Tastatur, aber die "neue" passt einfach vom Design besser. Leider reagieren ein - zwei Tasten erst nach mehrmaligen intensiven Druck und die Tasten scheinen unter den Tastenkappen stark verdreckt (oben sieht alles sehr gut aus, auch wenig Gilb). Ich würde die Tastatur gerne zerlegen und reinigen, habe aber etwas Bedenken wegen der Tastenkappen (habe schon mal mit einem altem Mac "Brucherfahrungen" gemacht). Wie geht man da am besten vor (Zerlegen und Reinigen)?

Danke,
chemograph

[ToPeG]

Auseinander nehmen ist einfach. Gehäuse aufschrauben, Tastaturplatine heraus nehmen, von hinten die Schrauben (es sind eine ganze Menge) lösen und Platine vorsichtig herunter nehmen. An der Platine werden die Gumminöppel mit den Kontaktflächen kleben. Diese vorsichtig herunter nehmen. Mit viel Wasser und ein klein wenig Spülmittel kannst du sie von Hand durch waschen und dann an der Luft trocken (Du kannst schon mit einer Salatschleuder einiges Wasser los werden ). Nicht ab rubbeln oder ähnliches, wenn sie ein mal Kaputt sind brauchst du Ersatz. Flusen oder ähnliches am Gummi kann für Kontaktprobleme sorgen. Schau dir vorher an wie herum sie gestülpt sind, Verkehrt herum eingebaut funktionieren sie nicht. Die Platine kannst du mit einem schwachen Lösungsmittel und einem weichen Tuch abwischen. Wasser ist schlecht, die Platine ist aus Hartpapier und zieht sehr leicht Wasser. Zudem setzt sich das Wasser in die Durchkontaktierungen Sockel und unter die ICs. Besser Spiritus, oder Waschbenzin benutzen.  Nach dem reinigen und trocknen schaust du ob die Kontakte für die Tasten dunkel (oxidiert) sind. Wenn dem so ist mit einem sehr feinen Schleifpapier (200 Körnung mindestens) wider reinigen und den Schleifstaub weg wischen. Nun legst du die Oberseite der Tastatur in die Oberseite des Gehäuses, und dies auf Klötze so erhöht, das die Tasten frei hängen. nun legst du Gummipuffer auf die Tasten und die Platine darüber. Die Platine nicht herum schieben. Damit verschiebst du die Puffer. Nun kannst du die Schrauben wider lose rein drehen und dann von innen nach außen fest ziehen. Danach das Gehäuse wider zusammen schrauben.

Für die ganze Aktion solltest du schon vier Stunden Zeit haben und alles in einem Zug machen. Zu leicht geht sonst eines der vielen Teile verloren.

Sollte eine Taste nicht funktionieren ist der Gumminöppel verrutscht. Dann musst du alles wieder aufschrauben und noch mal versuchen. Wenn man bei so was ungeübt und zu schnell ist braucht man mitunter mehrere Anläufe bis es klappt.

Alle Angaben ohne Gewähr.

[1ST1]

Wann du das Tastaturmodul wieder soweit zusammen hast, die Tasten von der Mechanik abziehen, die sind nur gesteckt, in lauwarmes Wasser und Spüli, ordentlich schrubben, komplett trocknen und wieder aufstecken.

[ToPeG]

Bei der Leertaste aufpassen die hat manchmal eine Fühung (Bügel) Beim Abziehen und aufstecken kann das fummelig werden.
Mach vorher ein Foto von der Tastatur und nutze das als Referenz beim aufsetzen der Tasten.

[Arthur]

Hallo Ernst,

erstelle doch bitte von deiner Reparaturaktion ein paar Fotos mit einer Schritt für Schritt Anleitung. Das könnte vielen helfen sich an so eine Aktion selbst zu wagen. ToPeG und oneSTone haben ja schon fast alles dazu geschrieben was wichtig ist... auch ich hab schon mal eine Notebooktastatur mit Warmwasser und etwas Spülmittel wiederbeleben können. Wichtig finde ich, das die Gumminöppel vorsichtig behandelt werden, also nicht mechanisch geschrubbt werden da dort meist nur etwas Kohle als Leiter ist und wenn die fehlt ... kann man wohl nicht mehr viel reparieren...

[1ST1]

So eine Führung kann auch unter den Enter und anderen großen Tasten sein. Die Führung erst in die Taste einklipsen und dann unter einhängen mit meist etwas fummelig aber machbar.

Wem du noch einen Atari hast, brauchst du auch kein Foto.

[Burkhard Mankel]

Die Mega ST Tastatur war meineswissens eine nach MX-Technologie (nein oneSTone o2o, bitte keine Widerworte und keinen Streit !!!)
Sie besteht aus einzeln gekapselten Cherry MX-Taster, was Du feststellen kannst, wen Du die Tastatur aufschraubst und eine Schwarze Metallplatte zum Vorschein kommz, in der die Tasten alle vorhanden sind! Von der Seite her müßte jetzt auch auffällig sein, wo der meiste Dreck sitzt und ob dieser halt Schuld hat ...
Falls nein hilft es wahrscheinlich nur, die entsprechenden Tastkörper auszutauschen. Wenn Du das nicht kannst, biete ich Dir an die Tastatur gegen eine normale 520er Tastatur auszutauschen, die paßt an den internen Anschluß (lange Stiftreihe)!

edit: Um ein Bild zu zeigen habe ich schnell mal mit dem Handy ein Foto gemacht, da die Tastatur zZ nicht richtig verschraubt ist ...:

Man sieht deutlich nach der abgezogenen Taste den MX Taster!

[ToPeG]

Ohne dir nahe treten zu wollen. Kann es sein das du die MegaSTE/TT Taststuren meinst? Oder es gibt zwei Varianten der MegaST Tastaturen. Die MX-Tastaturen sind über zwei Folienkabel an ein Daughterboard angeschlossen. (zumindest bei der Mega-STE/TT Tastatur) Bei der MegaST Tastatur ist alles eine Platine. (zumindest bei mir)

EDIT:
OK wie es scheint gibt es zwei Varianten. Meine Tastatur sieht einer normalen ST-Tastatur sehr ähnlich, mit dem Prozessor,74LS244 etc. auf der Rückseite.

[Burkhard Mankel]

Ohne Dir nahe treten zu wollen: Die Mega ST Tastatur besteht aus gefühlten (weil vgorhanden) MX Taster. Die STE und TT Tastaturen sollen nach Hörensagen Folientastaturen sein! Da ich keine solche (letztere) habe, kann ich das nicht bestätigen!

Zum Beweis der MX Taster hier noch ein Bild der Lötseite. Ich habe dabei bewußt die Anschlußplatine im Fotobereich mit aufgenommen:

[Milan]

Die MX-Tastaturen sind über zwei Folienkabel an ein Daughterboard angeschlossen.

Das ist keine MX Tastatur.
MX Tastatur ist am Bild von Burkhard.

Gruß Milan

[ToPeG]

Meinetwegen.
Zumindest sieht die Tastatur bei mir andres aus.

[chemograph]

Erstmal euch allen herzlichen Dank für die ganzen Rückmeldungen. Burkhard hatte bezüglich der Tastatur recht: Es handelt sich um das Modell mit Cherry-Tastern. Morgen reiche ich noch die Bilder (vorher - hinterher) nach. Das Ding war sehr verschmutzt. Ich habe also das Gehäuse auseinander geschraubt (weniger Schrauben als beim 1040 STE  ). Dann habe ich die Tastaturkappen vorsichtig abgezogen und den Dreck drunter bewundert! Für jede Tastaturreihe und für den Pfeiltasten- bzw. Ziffernblock habe ich ein kleines Schälchen mit Spülwasser vorbereitet zwecks Vorsortierung und darin die Kappen "gebadet". Vorsicht beim Ablösen  der Tasten Leertaste, Return, Enter und der 0 des Ziffernblocks, da diese eine "Metallfeder" haben. Deshalb werden diese auch nicht gebadet. Nach der Reinigung jeder einzelnen Taste, des nackten Tastaturfeldes (Staubsauger und Pinsel! Himmel, wo ist mein schöner Tastatursauger von Westfalia aus den 80´ern  )  und des oberen Gehäuses (keine Verkabelung) habe ich das Ding wieder zusammengesetzt. Da waren auch schon 2,5 h vorbei. Aber jetzt gerade der Test:  In That´s write geht wieder die Post ab,

Morgen noch zwei Bilder,

Chemograph

[Burkhard Mankel]

Du solltest aber an den Tastern und an der Elektronik doch lieber etwas sparsamer mit Feuchtigkeit sein. Solltest Du nach Deiner Reinemach-Aktion aber noch Schwierigkeiten mit den zwei Tasten haben empfiehlt es sich wohl, diese zu tauschen. Dazu ein Angebot:
Ich habe hier noch eine Platine aus einer Cherry GS Tastatur, die schon halb ausgeschlachtet wurde:

Ich könnte Dir (Porto vorausgesetzt) zwei oder drei Tasten zur Verfügung stellen. Über di Mondanitäten können wir uns dann ggfs per PN auseinander setzen!

[1ST1]

Burkhard, ganz prima! Wenn du was richtiges schreibst, brauchst du ja auch keine Angst zu haben, dass ich wiederspreche. Aber eben nicht alles was du schreibst, ist richtig, und das kann ich dann nicht so stehen lassen, da hilft dir auch eineinzelner CeBit-Besuch und das Lesen von ein paar ST-Magazinen nichts. Damit musst du lernen klarzukommen. Aber wie geschrieben, das mit den Cherry-Modulen ist ja richtig, ich habe für den Mega-ST nie etwas anderes behauptet. Ich habe selbst irgendwann vor wenigen Wochen erwähnt, dass mechanisch die Mega-ST-Tastatur das Beste war, das Atari je an Tastaturen hatte, und dass diese Tastaturen deswegen sehr oft am TT weiterverwendet wurden. Also, vollkommen übereinstimmende Meinung, mein Liebster!  

[Patrick STf]

Kann ich diese Tipps auch zum reinigen einer 1040er Tastatur verwenden ? Der Rechner ist nämlich zerlegt und das kann man ja mitmachen wenn er wieder läuft Wie reinigt man am besten das Gehäuse Hab mal was von in die Spülmaschine legen und kalt waschen gelesen, aber leider habe ich keine ;(

[1ST1]

Ja im Prinzip geht das mit einer 1040er Tastatur ganz genauso. Fürs Rechnergehäuse (und die Tastenkappen in einem Orangennetz) kannst du durchaus auch die Spülmaschine nehmen, aber bitte nur bei niedrigster Temperatur,sonst könnet sich das Gehäuse verziehen. Eigentlich reicht aber schon, die Gehäuseteile in die Badewanne zu legen, mit Wasser bespritzen, Spüli und ne Bürste. Das dürfte vor allem schonender sein für die Aufkleber auf der Unterseite des Rechners, die sind nur aus Papier!

[Patrick STf]

Ja Danke, dann mach ich das so wenn der Rechner wieder läuft ;)Ich Benötige zuvor nur noch eine neue Space Taste und eine Klammer für die Taste U Hast Du sowas noch übrig

Eine Frage noch zu den Etiketten. Kann man da was drüber kleben und nach dem waschen wieder abziehen ?

[1ST1]

Ja Danke, dann mach ich das so wenn der Rechner wieder läuft ;)Ich Benötige zuvor nur noch eine neue Space Taste und eine Klammer für die Taste U Hast Du sowas noch übrig

Habe leider nichts übrig. Aber vielleicht jemand anders hier im Forum.

Eine Frage noch zu den Etiketten. Kann man da was drüber kleben und nach dem waschen wieder abziehen ?

Im Prinzip ja, wenn du etwas findest, waqs wasserdicht abdeckt und auch in einer Spülmaschine nicht abgespült wird. Vielleicht Revell Colorstop? http://www.revell.de/index.php?id=210&KGKANR=0&KGKOGP=14&KGSCHL=6&L=0&page=4&sort=0&nc=1&searchactive=&q=&SWO=&ARMAS4=&PHPSESSID=101ddacb432a6224879505b5533b535c&KZSLPG=&offset=31&cmd=show&ARARTN=39801&sp=1 Weiß aber nicht, ob das auch einen Spülmaschinendurchgang durchhält, evtl. vorher mal an irgendwas ausprobieren...?